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Heiße Spur im Fall Kührer: Decke könnte Täter entlar...

Heute Redaktion
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Mögliche neue Spur im Fall Julia Kührer: Neben den Überresten des Mädchens haben die Ermittler Teile einer blauen Decke gefunden, wie Ö3 Dienstagfrüh berichtete. Nun hoffen die Kriminalisten, darauf DNA-Spuren zu finden, die sie zum möglichen Täter führen können. Das Ergebnis der Untersuchungen soll allerdings erst in einigen Wochen vorliegen.

Das Fundstück "war nicht vergraben, aber das ist keine ganze Decke, sondern ein Teil einer Decke", sagte der Ermittlungsleiter des Bundeskriminalamts Ernst Geiger. Diese Decke soll teilweise verbrannt gewesen sein. Sie habe eine "sehr lange Liegedauer". Die Untersuchung sei aufwendig und mühselig und würde lange dauern. "Aber es gibt gute Hoffnungen, dass wir hier eine Spur haben - möglicherweise die Spur des Täters", so Geiger.

Wann dürfen die Eltern ihre Julia endlich begraben?
Die zwei Brüder,die Eltern - fünf quälende Jahre lang haben sie gebangt, gehofft, gebetet. Jetzt, wo gewiss ist, dass Julia nicht mehr lebend heimkehren wird,wollen die Kührers aus Pulkau (NÖ) nur eines: die sterblichen Überreste der Tochter, der Schwester beisetzen. Doch das kann Wochen dauern, befürchten Gerichtsmediziner.

Ende der Woche soll der Kripo zumindest ein erstes Gutachten zur Todesursache und zum möglichen Todeszeitpunkt von Julia Kührer vorliegen. Allerdings ist zweifelhaft, ob bis dahin alle Untersuchungen abgeschlossen werden können. Schlimm für die Familie - die in "normalen Fällen" übliche Gewebsentnahme und anschließende Freigabe zur Bestattung ist hier laut Gerichtsmedizinern nicht möglich. Viel zu wenig, nur ein Skelett, ist von Julia geblieben, deren Leiche bis zu fünf Jahre lang in einem modrigen Keller in Dietmannsdorf (NÖ) lag.

Kellerbesitzer weiter verdächtig
Der Besitzer des Anwesens, Michael K. (50) aus Wien, bleibt nach seiner Enthaftung auf Anweisung des U-Richters weiter in Freiheit. Die Staatsanwaltschaft in Korneuburg will frühestens heute über eine mögliche Beschwerde gegen diesen Schritt entscheiden.

Die Polizei, für die Michael K. nach wie vor zum Kreis der Verdächtigen zählt, konzentriert sich derzeit auf die Auswertung der in Dietmannsdorf gesicherten Spuren. Zudem gehen die Ermittler all jenen Hinweisen nach, die sich aus ersten Befragungen ergeben haben.

APA/red/Wolfgang Bartosch