Österreich

Heizkessel und Munition flogen in die Luft

Heute Redaktion
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Zwei Explosionen haben am Donnerstag für insgesamt vier Verletzte gesorgt. Ein Hausbewohner in Salzburg wurde schwer verletzt, als er Kriegsmunition zerlegen wollte. Drei Arbeiter wurden bei der Explosion eines Hochtemperaturofens in Niederösterreich verletzt.

In einer Trockenpresshalle in Krummnussbaum (Bezirk Melk) ist am Donnerstagvormittag ein Hochtemperaturofen in die Luft geflogen. Zwei Arbeiter erlitten physische Verletzungen, ein Kollege einen Schock. Der Gasofen hatte eine Fehlermeldung angezeigt. Mitarbeiter begannen nach dem Defekt zu suchen, da explodierte der Ofen.

Ein 31-jähriger Arbeiter stand zum Unglückszeitpunkt direkt vor der Anlage, er wurde im Gesicht und an den Füßen verletzt. Ein 56-Jähriger erlitt ebenfalls im Gesichtsbereich leichte Verletzungen, ein 28-Jähriger einen Schock. Der Hochtemperaturofen wurde völlig zerstört. Der Sachschaden dürfte bei 50.000 bis 100.000 Euro liegen.

Hausbewohner in Salzburg schwer verletzt

Bei einer Explosion in einem Keller eines Einfamilienhauses in Golling im Salzburger Tennengau hat ebenfalls am Donnerstag ein 42-jähriger Bewohner schwere Verbrennungen erlitten. Laut Polizei hantierte der Mann mit einem Munitionsrelikt. Das Treibmittel habe sich beim Zerlegen explosionsartig entzündet.

Der Schwerverletzte war noch in der Lage, selbst Hilfe zu organisieren. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Landeskrankenhaus Salzburg gebracht und konnte noch nicht einvernommen werden. Im Keller waren mehrere Kriegsrelikte sowie ein gewaltiges Arsensal an Waffen und Munition gelagert. Das Haus wurde von der Polizei gesperrt. Zur Bergung musste am Freitag sogar einen Lastwagen angefordert werden.

"Unmengen" an Gegenständen

"Wir wollen jetzt alles erst einmal an einen sicheren Ort bringen und dort jedes einzelne Stück genau untersuchen, ob es überhaupt noch gefährlich ist. Dann werden wir uns anschauen, ob ein Teil kontrolliert gesprengt werden muss", sagte Polizeisprecherin Eva Wenzl. Wörtlich sprach sie von "Unmengen" an Gegenständen, die mehr oder weniger in allen Räumen zu finden seien, vor allem am Dachboden und im Keller.

Die Arbeiten dürften noch bis Mitte der nächsten Woche dauern, sagte Wenzl am Samstag. Genaue Angaben zu den sichergestellten Gegenständen konnte Wenzl noch nicht machen. Es wird noch ermittelt, ob der 42-jährige Gollinger die dafür nötigen Bewilligungen hatte. Der Mann habe einen Handel mit Militaria betrieben.