Die Stimmung hinter den hohen Gefängnismauern der Justizanstalt Simmering in Wien soll derzeit noch frostiger als sonst sein. In den Zellen der rund hundert Freigänger herrscht Eiszeit, die Heizkörper sind kalt. Ein Insasse schlug nun Alarm. "Seit über zwei Wochen geht die Heizung in der Freigängerabteilung nicht. Ich schlafe mit Weste, Jogger und zwei Paar Socken", so der 26-Jährige zu "Heute". "Ich zittere vor Kälte, wenn ich aufstehe."
"Im Haftraum hat es nur 10 Grad, mein Kaffee wird sofort kalt. Ich habe den Toaster reingebracht, um das Zimmer zu heizen und auch das Bügeleisen blieb die ganze Nacht an. Ich will nicht mit zwei Decken schlafen."
Im Gefängnis seien viele Häftlinge krank – Grippe und Erkältungen würden den Insassen schwer zu schaffen machen. "Zum Glück muss ich nur noch 3,5 Monate absitzen!", so der Häftling, der mit "Heute" auf Freigang außerhalb der Justizanstalt sprach. "Die Beamten sind nicht kooperativ!", beschwert er sich.
Doch wie frostig ist es wirklich in der Justizanstalt Simmering? "Es war ein Ventil kaputt, aber das mit den zwei Wochen ist ein Blödsinn", beruhigt der Sprecher der Justizanstalt, Helmut Murlasits. "Wegen des technischen Defekts war es übers Wochenende etwas kühler", erklärt der Chefinspektor. Der Schaden sei mittlerweile schon behoben. Die Heizung funktioniere automatisch, am Abend werde die Temperatur je nach Sonnenstand etwas abgesenkt." Den Häftlingen wird bei der guten Nachricht warm ums Herz.