Österreich
Hellseherin erpresste Frau mit "Fluch"
Sie lesen nicht nur aus der Hand, sondern halten sie dafür auch ordentlich auf. Die ATV-Show "Reingelegt" entlarvt diesmal Okkult-Betrügerinnen.
Corinna wünschte sich eine Beziehung, doch es wollte einfach nicht klappen. Sie wandte sich an eine Wahrsagerin, die die Sehnsucht der Grazerin schamlos ausnutzte. Gordana M. aus Tulln (NÖ) behauptete, "ein Fluch" läge auf der 25-Jährigen, deshalb habe sie nur Pech in der Liebe.
1.200 Euro für Kräuter und Beten
Dabei könne sie helfen: Für das Zerbröseln von Kräutern und Blüten auf einem Zettel und ein vermeintliches Gebet verlangte die Okkult-Betrügerin dann jedoch 1.200 Euro. "Ich war kurz schockiert. Ich dachte, da muss was dran sein, wenn das auch Andere zahlen. Man lässt sich mitreißen", bedauert sie in der neuen Folge von "Reingelegt" (Freitag, 21.20 Uhr, ATV).
"Dann habe ich ihr das Geld hergelegt. Ich habe mich sogar noch entschuldigt, dass ich ihr nicht mehr gegeben habe. Ich wollte sie besänftigen, weil sie doch ein bisschen wütend gewirkt hat."
"Ich habe Angst gehabt"
Gordana M. bedrängte die Kellnerin weiter in der Arbeit und wollte mehr Geld. "Ich habe Angst gehabt", berichtete Corinna, die sich deshalb an die Polizei wandte. Diese ermittelte schon länger gegen "Hellseherinnen" wie Gordana M. Eine Zeugin half letztlich dabei, die Betrügerin in Tulln (NÖ) zu fassen. Diese wurde nun wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Geldstrafe von 900 Euro und vier Monaten bedingter Haft verurteilt.
Eine Kollegin von Gordana M. lockte kürzlich einer anderen Frau sogar 50.000 Euro heraus. Sie ließ die Beamten auch verstärkt in diesem Bereich ermitteln. "Die Tätergruppierungen agieren vor Kirchen, Schulen oder Apotheken und schauen, dass sie ältere, wehrlose, krank aussehende Opfer erreichen, die sprechen sie dann an", berichtet Johannes Zöchbauer, Leiter der Betrugsabteilung des LKA Niederösterreich, in der Sendung. "Jeder solche Fall soll angezeigt werden. Nur so können wir auch Täter festnehmen und ausforschen, das ist ganz wichtig für die Polizeiarbeit."