Österreich

Hellseherin half Polizei bei Klärung von Mordfall

Heute Redaktion
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Chettana Taprap (31) ist seit fünf Jahren abgängig.
Chettana Taprap (31) ist seit fünf Jahren abgängig.
Bild: Polizei

Schladming: Fünf Jahre lang kam die Polizei nicht weiter. Dann konsultierten sie eine Hellseherin, die tatsächlich einen wichtigen Hinweis liefern konnte.

Seit fünf Jahren sucht die Polizei nach der vermissten Thailänderin Chettana Taprap (31). Sie lebte mit ihren zwei Kindern in Ingolstadt in Bayern, auf einer Urlaubsfahrt nach Kroatien verschwand sie spurlos. Von Anfang an glaubten die Ermittler, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, seitdem sucht man in drei Ländern nach ihr.

Ausgerechnet eine Hellseherin könnte nun den entscheidenden Hinweis geliefert haben. Die Salzburger Polizei vertraute auf ihre übersinnlichen Kräfte. Das berichtet die "Kleine Zeitung". Das Medium führte die Ermittler in den Bezirk Schladming, wo sie nahe Preunegg eine fußballfeldgroße Fläche absteckte.

Die Hellseherin verkündete: In diesem Bereich sei die Leiche der Vermissten abgelegt worden. Und tatsächlich schlugen die Leichensuchhunde an. Ein Knochen wurde sichergestellt.

Ob es sich dabei um die Überreste von Chettana Taprap handelt oder doch nur ein verwestes Tier gefunden wurde, klärt nun ein Gerichtsmediziner.

Die Hellseherin, der die Polizei vertraut

Die Hellseherin jedenfalls hat einen ausgezeichneten Ruf: Die deutsche und die englische Polizei gehören zu ihren Kunden, sie soll bereits zuvor zur Lösung von Mord- und Vermisstenfällen beigetragen haben.

Mysteriöses Verschwinden

Aus dem Umfeld von Chettana Taprap ist folgendes bekannt: Sie fuhr am 4. Juni 2012 mit ihren damals zwei und fünf Jahre alten Töchtern und dem Vater der Kinder nach Kroatien. Sie wollten in Lopar, auf der Insel Rab gemeinsam Urlaub machen.

Doch genau das ist seltsam: Ein Gericht verhängte gegen den Vater nämlich ein Kontaktverbot, weil er die Frau wiederholt verprügelt haben soll.

Die Spur verliert sich in Flachau, Salzburg: Dort hatte der giftgrüne VW-Campingbus der Familie eine Panne, eine VW-Werkstätte musste erst Ersatzteile bestellen. Die Polizei fand heraus, dass der Vater mit dem kaputten Auto noch 430 Kilometer durch teilweise unwegsames Gelände fuhr, mit seiner "schwer kranken" Frau im Auto.

Später mietete er in Radstadt einen Mercedes Vito und zeigte auch den Führerschein der nun Vermissten vor. Sie würde auch mit dem Leihwagen fahren, meinte er damals.

Fluchtartige Abreise

Er kam schließlich am 10. Juni in Kroatien an und erstattete am Abend eine Vermisstenanzeige. Chettana sei von einem Strandspaziergang nicht mehr zurückgekehrt. Wenig später kehrte er mit seinen Kindern zurück nach Deutschland. Für einen Haftbefehl hätten die Beweise laut Polizei bisher noch nicht ausgereicht, heißt es aus Ingolstadt. (csc)