Der belarussische Satiriker Wladyslaw Bochan, der im Exil in Polen lebt, hat mit einer gefälschten Anweisung im Namen Wladimir Putins Schulen dazu gebracht, Aluhüte zum Schutz vor angeblicher NATO-Strahlung zu basteln – erfolgreich.
Als angeblicher Offizieller der Putin-Partei "Einiges Russland" verschickte er eine täuschend echt wirkende Aufforderung an die Schulen in der grenznahen Region Woronesch, im Rahmen einer Meisterklasse "Helm des Vaterlandes" Aluhüte anzufertigen. Damit sollten die Pädagogen ihre patriotische Bereitschaft demonstrieren, sich vor einer "Strahlung von NATO-Satelliten" zu schützen. Die Anleitung zum Basteln hatte er mittels Chat-GPT erstellt.
Am Ende sollen sieben Schulen auf den Scherz hereingefallen sein. Bochan veröffentlichte später Beweisfotos, auf denen die leichtgläubigen Pädagogen stolz mit ihren Aluhüten posieren. Einige hatten die Hüte sogar schon Schulkindern aufgesetzt.
Einer der Lehrer habe sogar "ein Diplom oder eine Teilnahmebescheinigung verlangt", behauptete der Satiriker. Am Wochenende deckte er den Reinleger schließlich auf seinem YouTube-Kanal auf.
Das Bildungsministerium der Region erklärte in seiner Stellungnahme, dass sich der Vorfall bereits im Juli ereignet haben soll. Die Lehrer seien inzwischen in den "Regeln der Informationssicherheit" nachgeschult worden. Gleichzeitig lobte man aber den "kreativen Ansatz" und die "patriotische Haltung" der Reingelegten.
Die Aktion soll einerseits die russische Propaganda bloßstellen und andererseits auch die Augen öffnen. "Es hat funktioniert. Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre", schreibt Bochan auf Telegram. Er selbst sei erschüttert gewesen, dass seinem Fake-Auftrag Glauben geschenkt wurde.
Das Original-Video des Komikers Wladyslaw Bochan:
Ans Aufhören denkt der Witzbold, der schon in der Vergangenheit mit ähnlichen Aktionen Erfolg gehabt hatte, nicht. Weitere Satire-Projekte sollen "bestätigen, dass in Russland ein faschistisches Regime herrscht". Als Vorbild sollen die "14 Merkmale des Faschismus" des italienischen Philosophen und Autors Umberto Eco dienen.