In der Albertina

Helnwein-Ausstellung: "Wegschauen, wenns nicht gefällt"

Mangas, Nazi-Schergen, Donald Duck, Hitler und die Jungfrau Maria. Am 25. Oktober eröffnet Gottfried Helnweins "Realität & Fiktion" in der Albertina.

Fabian J. Holzer
Helnwein-Ausstellung: "Wegschauen, wenns nicht gefällt"
Gottfried Helnwein eröffnet am 25. Oktober seine neue Ausstellung in der Albertina
Denise Auer

Blutverschmierte Kinder, schmerzverzerrte Gesichter und daneben fast schon bedrohlich wirkende Disney-Figuren: Wer ab dem 25. Oktober die neue Ausstellung "Realität und Fiktion" von Gottfried Helnwein, einem von Österreich renommiertesten Künstlern überhaupt, in der Wiener Albertina besucht, der kann 43 überdimensionale hyperrealistische Bilder erwarten, die alles mögliche mit ihren Betrachtern machen, sie aber ganz sicher nicht kalt lassen: "Meine Kunst erregt Emotionen, sorgt für Aufregung, demnach ist es nichts, was man distanziert betrachten kann", meint der oft als "Malerfürst" bezeichnete Helnwein im "Heute"-Talk. 

Gottfried Helnwein liebt es übrigens, die Betrachter seiner Werke zu betrachten: "Ich gehe immer wieder in Ausstellungen und habe es gern, wenn die Leute mich ansprechen und ich direkt erfahre, wie sie ganz spontan reagieren und wie ihre Gedanken zu den Bildern sind. Ich habe gesehen, dass ein und dasselbe Bild absolut konträre Emotionen bei dem einen oder anderen hervorrufen kann. Demnach ist es für mich immer sehr interessant mit Leuten zu reden und zu erfahren, was es für sie bedeutet und es bei ihnen auslöst. Ich habe von den Betrachtern, von meinem Publikum sehr viel gelernt, auch über meine eigene Arbeit…"

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    Gottfried Helnweins Ausstellung "Realität & Fiktion"
    Gottfried Helnweins Ausstellung "Realität & Fiktion"
    Denise Auer

    Gottfried Helnwein, der 1948 in Wien geboren wurde, lebt seit den 1990er Jahren abwechseln in Los Angeles und dem Schloss Castle Gurteen de la Poer in Irland, seit 2004 besitz er auch die irische Staatsbürgerschaft. Die Ausstellung in der Albertina anlässlich seines 75. Geburtstages am 8. Oktober ist für den Künstler ein willkommener Anlass, seine ganze Familie in Wien zu versammeln: "Wir haben auch gefeiert, denn die Familie ist aus allen Teilen der Welt zusammengekommen." Sein halbrunder Geburtstag war Helnwein zwar relativ egal, aber er bemerkt jetzt im "reiferen Alter" schon einige Unterschiede zu früher: "Ich vergeude nicht mehr viel Zeit, bin nicht mehr so abgelenkt und es wird immer mehr Arbeit und mehr Herausforderung."

    Die beste Ausstellung, die ich je gesehen habe!
    Gottfried Helnwein
    ...über seine neue Ausstellung

    Die neue Schau in der Albertina bezeichnet der Maler als "die beste Ausstellung, die ich bis jetzt gehabt habe, die Bilder sind hervorragend aufgehängt und positioniert worden." Für Helnwein ist besonders wichtig, "dass die Bilder dramaturgisch richtig hängen, die Installation ist ganz wichtig. Es gibt Künstler, bei denen es nicht so wichtig ist und wo die Bilder beliebig hängen können. Das geht bei mir leider nicht."

    Und während es bei anderen Künstlern oft auch hilfreich ist, sich ein wenig auf eine Ausstellung vorzubereiten, sollte man das bei "Realität & Fiktion" nicht tun: "Ganz im Gegenteil, ich finde es gut, wenn Menschen das Museum einfach betreten und sich auf sich selbst verlassen, auf ihre eigenen Sinne, ihre eigenen Gefühle. Ich finde, man sollte sich einem Kunstwerk sozusagen öffnen, ausliefern und dieses anschauen. Denn wegschauen kann man immer noch, wenn's einem nicht gefällt." Die Ausstellung ist vom 25. Oktober 2023 bis zum 11. Februar 2024 zu sehen. 

    Die VIP-Bilder des Tages:

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      fh
      Akt.