Wirtschaft

Herabstufung versetzt Börsen in Angst

Heute Redaktion
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Nach dem Rundumschlag der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) gegen Österreich und die Eurozone wird mit Spannung die Reaktion der Märkte am Montag erwartet. Eine ersten Trend gibt es aus Asien: Dort starteten die Börsen mit einem Minus in die Handelswoche.

und die Eurozone wird mit Spannung die Reaktion der Märkte am Montag erwartet. Eine ersten Trend gibt es aus Asien: Dort starteten die Börsen mit einem Minus in die Handelswoche.

Nach dem Entzug des Triple-A-Ratings für Österreich durch Standard & Poor's (S&P) am vergangenen Freitagabend hat sich die Wiener Börse am Montag kurz nach dem Handelsstart mit einem Minus gezeigt. Der ATX notierte zum Start um 9.15 Uhr bei 1.911,82 Zählern um 11,82 Punkte oder 0,61 Prozent unter dem Freitag-Schluss. Deutlich unter Druck gerieten Bankwerte. Erste Group sackten um 1,82 Prozent auf 13,25 Euro ab, Raiffeisen büßten 2,35 Prozent auf 19,49 Euro ein.

Druck im Kampf gegen Schuldenkrise

Der Trend zeichnete sich bereits in Asien ab: Alle großen Börsen im asiatischen Raum verzeichneten Montag Früh Einbrüche. Händler begründeten die Verluste mit der Abstufung von S&P am späten Freitagabend. Diese sei zwar nicht überraschend gekommen, aber führe die Probleme der Eurozone noch einmal deutlich vor Augen. Im Kampf gegen die Schuldenkrise stehen die Europäer nach der Herabstufung von neun Euroländern massiv unter Druck.

Nicht das einzige Problem, denn die US-Agentur droht auch . In Deutschland werden zudem Befürchtungen laut, auch Europas Musterschüler könnte wie Frankreich seine Top-Bonität einbüßen. In Österreich wird inzwischen heiß diskutiert, wie die Wirtschaftslage zu retten sei.

"Lassen uns nicht kopfscheu machen"

Österreich muss den Haushalt sanieren, unabhängig davon, wie die internationalen Ratingagenturen die Bonität des Landes einstufen. Darüber war sich die Diskussionsrunde in der ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend einig. Grundsätzlich sei die Entscheidung, Österreich die Top-Note AAA zu entziehen "zur Kenntnis zu nehmen", sagte Finanzministerin Maria Fekter (V), "aber wir werden uns nicht durch Ratingagenturen kopfscheu machen lassen".

"Schulden sind ein Damoklesschwert", wenn man mehr ausgebe als man einnehme, werde man abhängig vom Kapitalmarkt. Zugleich verwies Fekter darauf, dass die anderen beiden Ratingagenturen, Moody's und Fitch, Österreichs gutlaufende Wirtschaft und die schon eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen berücksichtigt und auf dieser Basis Österreich weiter das AAA-Rating zugestanden hätten.

Wirtschaft in Ordnung bringen

Auch die übrigen Diskussionsteilnehmer, Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder (S), Notenbankgouverneur Ewald Nowotny, rste-Bank-Chef Andreas Treichl und Bernhard Felderer, Vorsitzender des Staatsschuldenausschusses, wollen die S&P-Entscheidung "zur Kenntnis nehmen". Dennoch müsse Österreich den Staatshaushalt in Ordnung bringen, um Ratingagenturen keine Chance zu bieten, anzugreifen.

Wie es mit der Wirtschaft weitergehen soll, darüber in eilig einberufenen Krisensitzungen.