Szene

Nitsch-Geburtstagsaktion in blutigen Bildern

Zu seinem 80. Geburtstag schenkte sich Hermann Nitsch eine gigantische Blut-Trauben-und-Paradeiser-Aktion mit über 200 Teilnehmenden.

Heute Redaktion
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40 Akteure, 165 Musiker und Sänger und viel totes Obst: Hermann Nitsch feierte mit Gästen aus dem In- und Ausland seinen 80er. Zur Feier des Anlasses startete mit dröhnender Musik seine 155. Aktion. Es war die erste seit 2005 und die allererste in Nitschs Museum in Mistelbach.

Vom "Häfn-Bruder" zum eigenen Museum

Seine Schüttbilder machten Nitsch weltberühmt. Als er in den 1960ern begann mit Tierblut zu werken und seine ersten Orgien-Mysterien-Theater aufführte löste das einen Skandal nach dem anderen aus. Nitsch landete sogar hinter Gittern und übersiedelte Ende der 60er für einige Zeit nach Deuschland. Selbst Jahrzehnnte später rufen die Aktionen des Künstlers immer wieder Kritiker auf den Plan, meist handelt es sich um Tierschützer. Heute ist Hermann Nitsch eines der künstlerischen Aushängeschilder Österreichs. In Mistelbach hat er sein Nitsch-Museum, das sich den Werken des 80-Jährigen widmet.

G'riss um die Tickets

Die blutige Geburtstags-Veranstaltung war schon Wochen vor der Uraufführung ausverkauft. Das Geburtstagskind selbst komponierte die Musik zu seiner "sinfonischen Aktion". Dirigent Andrea Cusumano arbeitete mit Musikern der Klangvereinigung Wien, der Stadtkapelle Mistelbach, dem Chor con cor aus Mistelbach und dem Musik- und Gesangsverein Asparn an der Zaya.

Im Anschluss an die Aktion feierte der Meister mit seinen Gästen Geburtstag.

Es ist noch lang nicht Schluss

Nitsch plant für 2020 ein 6-Tage-Spiel in Prinzendorf. Die Musik der "sinfonischen Aktion" versteht er als Einführung für das kommende Event.

(lam)

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