Österreich

Hermann Schultes: "Die Ferkelbauern sind arm"

Heute Redaktion
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Wählen mit 16 spielt auch am 28. Februar eine große Rolle. Bei der Landwirtschaftskammer-Wahl können einige Hundert Niederösterreicher mehr abstimmen als noch 2005. Die Spannung hält sich freilich in Grenzen. Der Bauernbund (VP) hält 91,23 Prozent der Stimmen, bisher einziger Gegenkandidat sind die SP-Bauern (5,18 %).

Von schweren Zeiten spricht Hermann Schultes, Spitzenkandidat des Bauernbunds. Der Schweinepreis will nicht anziehen. Die Ferkelbauern sind arm, auch wenn wir hier bessere Preise als in Bayern haben, sagt er. Auch die Getreidepreise seien eine Katastrophe.

Der Bauernbund ist praktisch konkurrenzlos

Schultes (56), Landwirt in Zwerndorf (Weinviertel), weiß wo der Schuh drückt. Wir haben 1500 Ortsgruppen und sind überall da, wo die Bauern und ihre Sorgen sind, erzählt er. Alleine in den nächsten vier Wochen bis zur Wahl sind 20.000 Hausbesuche geplant. Damit erreicht der Bauernbund jeden zweiten der 39.000 bäuerlichen Betriebe im Land.

Schultes ist gegen Gentechnik, aber für mehr sozialen Schutz der Bauern sowie für die Einrichtung von Getreide-Vorratslagern, um den Spekulanten den Spielraum zu entziehen.

Wer außer VP und SP bei der Landwirtschaftskammerwahl antritt, ist ungewiss. Die Freiheitlichen haben in den vergangenen Jahren keine einzige Äußerung zur Agrarpolitik getroffen, so Bauernbund-Direktor Hans Penz. Er genießt die Favoritenrolle: Wir sind nicht in sehr großem Konkurrenzkampf.