Fussball

Herzog im "Heute"-Talk: "Habe viele Fehler gemacht!"

Nach dem Admira-Abstieg tauschte Andi Herzog die Trainerbank wieder mit dem Sky-Mikro. Warum das Aus? Was bringt die neue Saison? "Heute" fragte nach.

Heute Redaktion
Andreas Herzog
Andreas Herzog
GEPA

"Heute": Zur Liga, bei einer Trainerumfrage stellte sich heraus, dass die meisten Coaches die Punkteteilung als unfair erachten. Sie waren heuer der Leidtragende – wie sehen Sie diese Thematik? Sollte man sie abschaffen oder ändern?

Andreas Herzog: "Wenn man es rein von der Fairness betrachtet, ist es sicher nicht okay. Normal sollte man die Punkte, die man holt, behalten. Aber für die Spannung ist es natürlich eine coole Geschichte. Die ganzen Experten sehen das ähnlich. Es gibt fast keine Spiele, in denen es um nichts geht. Normal geht es ja unten um nichts mehr, wenn ein Klub abgeschlagen Letzter ist. Auf der anderen Seite muss sich sagen, dass die letzten zwei, drei Runden eine echte Nervenanspannung sind als beteiligter Trainer. Es geht nicht darum, wer mehr Qualität hat, sondern wer in der entscheidenden Phase das Quäntchen Glück hat."

Bei der Admira soll Roberto Pätzold den Wiederaufstieg schaffen. Warum nicht Sie? Wäre Kontinuität nicht besser, um was aufbauen zu können? 

"Nein, es war von Haus aus so, dass mein Vertrag nur für die erste Liga läuft. Ich habe ein gutes Verhältnis zu den Verantwortlichen der Admira. Ich wollte eine Euphorie entfachen, wollte die Mannschaft Schritt für Schritt weiterbringen. Im ersten Jahr sind wir abgestiegen – natürlich nicht ideal. Da ist besser, es kommt ein Neuer. Ich drücke ihnen aber die Daumen."

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Wie soll es mit Ihrer Trainer-Laufbahn weitergehen? Gibt es Angebote? Haben Sie eine Klausel im Sky-Vertrag?

"Wenn was Interessantes kommen würde, würde ich es machen. Dass ein Abstieg mit der Admira kein Meistertitel und kein Bewerbungsschreiben ist, ist mir aber auch bewusst. Früher oder später wird sich wieder was ergeben. Jetzt bin ich glücklich, bei Sky zu sein. Ich hatte ja früher schon viel Insider-Wissen, aber jetzt nach dem Trainer-Jahr, wenn man gegen alle Mannschaften selbst gespielt hat, habe ich noch mehr Einblick, wie die Vereine arbeiten und welche Ideen sie haben.

Wir waren vier Runden vor Schluss Erster im Quali-Playoff. Da hab ich mir schon gedacht, gleich im ersten Jahr Europacup spielen, wär Wahnsinn. Dann verletzt sich der Kerschbaum, Mustapha war krank – und wir sind abgestiegen. So schnell kann es gehen."

Sie haben gesagt, aus Fehlern lernt man. Welche Fehler haben Sie gemacht?

"Einige. Die Mannschaft war extrem jung, ich hätte auf Routine und einen richtigen Torjäger bestehen müssen. Wenn du im Saison-Finish mit 17-Jährigen und 19-Jährigen spielst, kannst du nicht erwarten, dass die in so einer Situation das Richtige machen. Das ist uns auf den Kopf gefallen. Es gab ein paar Phasen in der Saison, hätten wir in denen gewonnen, hätte es anders ausgeschaut."

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Sie sind auf dem Markt, auch Adi Hütter, Peter Stöger, Markus Schopp, Andreas Heraf oder Rene Aufhauser – um nur einige zu nennen. Warum sind so viel prominente Namen vereinslos?

"Es gibt viele Trainer, aber wenige Klubs. Alle zwei Jahre kommen wieder 14 gut ausgebildete Trainer bei der UEFA-Pro-Lizenz raus. Es kommt eine junge Generation nach. Ich hatte bei der Admira einen jungen 'Co', den Tommy Wright. Der wird in den nächsten fünf Jahren einen richtig guten Job machen, wie der Chris Ilzer. Vielleicht schon im Ausland."

Zur aktuellen Liga-Saison: Rapid hat sich breit aufgestellt, Burgstaller geholt. Der Königstransfer?

"Er war bei jeder seiner Stationen der Publikumsliebling. Er kann eine Mannschaft mitreißen, auch die Fans. Mit seiner Mentalität passt er sehr gut zu Rapid. Er wär wichtig, dass er und der Klub gut in die Saison starten."

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Die Austria hat ebenfalls fleißig aufgerüstet mit Tabakovic, Raguz, Ranftl usw.

"Auch Holland und Gruber. Wenn Raguz wieder fit ist, ist er für mich der beste österreichische Stürmer in der Liga. Bei Ranftl weiß ich nicht, warum er sich in der zweiten Deutschen Liga bei Schalke nicht durchsetzen konnte, der ist auch richtig gut. Die Austria sollte heuer eine bessere Mannschaft als im Vorjahr haben."

Der Titel geht an Salzburg – oder kann Sturm oder wem auch immer die Sensation gelingen?

"Der Titel geht an Salzburg. Da müssten sie schon die Punkte vor der letzten Runde vierteln oder achteln, dann wird's vielleicht nochmal eng."

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