Klettern, Motocross und Gitarre spielen waren seine größten Leidenschaften: Doch seit zwei Jahren liegt Jakob B. (26) im Wachkoma, kann sich nicht mehr rühren oder mit seiner Umwelt kommunizieren – auch nicht mit seiner geliebten Katze "Diego". Der früher neugierige und aufgeschlossene junge Mann ist in seinem Körper gefangen.
"Am 13. Jänner 2023 war Jakob zu Besuch bei einem Freund. Aus ungeklärter Ursache hat er dort dann einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten. Ein Freund hat ihn wiederbelebt, aber sein Gehirn war wohl längere Zeit ohne Sauerstoff, dadurch ist ein großer Hirnschaden entstanden. Seitdem liegt er im Wachkoma", berichtet sein Bruder, Mateo B. (24).
„Wir haben immer öfter das Gefühl, dass Jakob versucht, mit uns zu kommunizieren“Mateo B.Bruder von Jakob, der im Wachkoma liegt
Nach der erfolgreichen Reanimation verbrachte der Rauchfangkehrer, der zuletzt in Horitschon (B) lebte, mehrere Monate im Krankenhaus in Eisenstadt. Danach kam der glühende Nirvana-Fan auf die Wachkoma-Station des Pflegehauses St. Peter in Oberpullendorf.
"Dank der professionellen und liebevollen Betreuung dort geht es ihm immer besser, und wir haben immer öfter das Gefühl, dass Jakob versucht, mit uns zu kommunizieren – vor allem durch seine Mimik. Manchmal schaut er sehr aufmerksam und hört mir zu, wenn ich mit ihm spreche", erzählt sein Bruder.
Bei Recherchen, welche Therapien Jakob helfen könnten, stieß seine Familie auf das Gerät "MindBeagle" der österreichischen Firma g.tec medical engineering. Dabei handelt es sich um eine Haube mit Elektroden, die die Hirnströme messen. Der Patient wird dann verschiedenen Reizen (Geräusche, Vibrationen) ausgesetzt, die Reaktionen im Gehirn darauf nachgewiesen. Ziel ist es, dass der Patient darauf trainiert wird, diese "Hirn-Antworten" selbst hervorzubringen und schließlich auf einfache Ja-Nein-Fragen antworten kann.
Auch bei Jakob wurde das Gerät rund drei Stunden lang getestet: "Dabei wurde festgestellt, dass Jakob zielgerichtet denken, hören, sehen und auch spüren kann! Er konnte auch Fragen mit Ja und Nein beantworten. Um ihm die Möglichkeit zu geben, wieder mit seiner Umwelt zu kommunizieren und seine Fähigkeiten weiter zu fördern, benötigen wir nun dieses Therapiegerät", ist der 24-jährige Kindergarten-Pädagoge überzeugt.
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Doch das Gerät kommt auf rund 50.000 Euro, die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht: "Um Jakob diese Therapie zu ermöglichen, bitten wir um Unterstützung und haben ein Spendenkonto eingerichtet. Ich hoffe, dass Jakob mit dem 'MindBeagle' so viel trainieren kann, dass er vielleicht sogar irgendwann aus seinem Wachkoma erwacht", hofft Mateo B., der auch auf seiner Facebook-Seite über das Schicksal seines Bruders berichtet.