Niederösterreich

Herzstillstand nach Wespenstich, Mann sieht tote Oma

Ein Mann erlitt nach drei Wespenstichen einen allergischen Schock und war dem Tode nahe. Ärzte aus dem Spital Neunkirchen retteten ihm das Leben.

Tanja Horaczek
Mehrmals wurde ein Mann von einer Wespe gestochen. - Niederösterreich | heute.at
Mehrmals wurde ein Mann von einer Wespe gestochen. - Niederösterreich | heute.at
Bild: Fotolia (Symbol)

Während der Autofahrt gelangte eine Wespe in das Auto von Gerhard Winkler. Das Insekt stach den Familienvater dreimal in den Rücken. Das Spital Neunkirchen berichtete in einer Aussendung, wie sie ihm nach einem allergischen Schock das Leben retteten.

Primar Michael Hüpfl, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Landesklinikum, Gerhard Winkler mit seinem neuen Epipen und stv. Stationsleiterin Patricia Weninger
Primar Michael Hüpfl, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Landesklinikum, Gerhard Winkler mit seinem neuen Epipen und stv. Stationsleiterin Patricia Weninger
LGA - Gesundheit Thermenregion GmbH

Nahtoderfahrung nach Insektenstich

An die Attacke selbst, kann sich Gerhard Winkler noch ganz genau erinnern. Doch was er dann erlebte, wird er nie vergessen: „Rasch danach ging es mir schlecht. Ich konnte noch rechts zufahren und aussteigen, dann weiß ich nichts mehr. Plötzlich sah ich meine verstorbene Großmutter neben mir stehen. Sie hat mir auf den Kopf geklopft und gesagt: Steh auf!"

Kein Herzschlag mehr

Der Familienvater hatte Glück, denn ein Notarztteam war rasch zur Stelle. Das Team des Landesklinikums Neunkirchen und das Rote Kreuz leitete sofort am Unfallort die Wiederbelebung ein. Die Aussendung hielt fest: "Der Patient hatte keinen Herzschlag mehr, das heißt, der Maximalfall eines allergischen Schocks war eingetreten.

Familienvater landet auf Intensivstation

Winkler konnte noch vor Ort stabilisiert werden, doch war laut Aussendung aufgrund von lange ausgesetzter Atmung und Herzschlag nicht klar, ob er einen Hirnschaden erlitten hatte. Somit wurde er auf schnellstem Weg in die Intensivstation des Landesklinikums Neunkirchen transportiert.

Köpertemperatur gesenkt, um Gehirn zu schützen

„Der Patient war jung und fit, was ein erheblicher Vorteil war. Dadurch entstand kein Folgeversagen eines Organs. Er wurde mit einem Spezialgerät 24 Stunden auf eine sehr niedrige Körpertemperatur gebracht, um sein Gehirn maximal zu schützen. Dabei wurde jede seiner Körperfunktionen genauestens überwacht. Dafür haben wir Intensivstationen“, erläuterte Martin Uffmann, Ärztlicher Direktor des Landesklinikums, in der Aussendung.

Michael Hüpfl, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Landesklinikum, ergänzte: „Wir konnten den Patienten bereits wieder entlassen, es geht ihm nach eigener Aussage sehr gut.“

Ärztlicher Rat nach Insektenstich:

„Wenn Sie Atemnot, Schwindel oder Kreislaufprobleme spüren, sind das absolute Warnzeichen, dass Sie in Richtung eines allergischen Schocks gehen. Rufen Sie sofort 144 oder greifen Sie zu Ihrem Injektionsgerät Epipen, den Menschen mit Allergieneigung immer mit sich führen sollten.“