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Hessen zahlt Landwirt 800.000 € für Pferdekopf

Heute Redaktion
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Das Land Hessen und der Landwirt stritten um diesen Pferdekopf.
Das Land Hessen und der Landwirt stritten um diesen Pferdekopf.
Bild: picturedesk.com

Nach dem Fund eines Teils einer römischen Reiterstatue konnten sich der Grundbesitzer und das Land Hessen nicht über den Wert einigen. Ein Gericht entschied.

2009 fanden Archäologen auf einem Grundstück eines Landwirts in Lahnau einen Pferdekopf aus Bronze. Sie ist vermutlich Teil einer Reiterstatue, die Kaiser Augustus (63 vor Christus bis 14 nach Christus) zeigte.

Laut der damaligen Rechtslage gehen solche Funde in den Besitz des jeweiligen Bundeslandes über, dem Grundbesitzer steht aber die Hälfte des Werts zu. Doch man konnte sich nicht über den Betrag einigen: Der Landwirt wollte 1,8 Millionen Euro, das Land Hessen bot ihm 48.000 Euro und überwies sie.

Eine Gutachterin beurteilte das Stück nun mit rund 1,6 Millionen Euro, womit dem Bauern unterm Strich 773.000 Euro zustehen. Das Land will sich die Urteilsbegründung noch einmal genau ansehen und dann erst entscheiden, ob man vielleicht in Berufung geht.

Denn bei solchen seltenen Stücken ist es schwer, den Wert zu bestimmen. Der Richter in Limburg erklärte aber, dass ihn das fundierte Gutachten überzeugt hätte; die Sachverständige habe dem Pferdekopf zwei Referenzobjekte gegenübergestellt, die bei Auktionen verkauft worden waren.

(red)

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