Wirtschaft

Hetze von Pegida ist Glücksfall für Kinder Schokolade

Heute Redaktion
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Kurz vor der Fußball-EM brachte der Lebensmittelkonzern Ferrero die beliebte Kinder Schokolade mit Kinderbildern der deutschen Nationalspieler Jerome Boateng, Ilkay Gündogan und Lukas Podolski auf den Markt. Das sorgte bei einigen Pegida-Anhängern für Empörung, die sich in rassistischen Kommentaren äußerte. Genau das wird dem Hersteller nun als Glücksfall ausgelegt.

"Das war das Beste, was Ferrero passieren konnte, um das Profil der Marke zu schärfen", wird Werbepsychologe Joost van Treeck in der "Welt" zitiert. Der Wirbel rund um die Kindheitsporträts der Nationalspieler war eine Chance, die sich der italienische Konzern perfekt zunutze gemacht hat.

Mit der klaren Distanzierung von Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit habe man Haltung zu ethischen und politische Fragen gezeigt und so das Unternehmensprofil in der öffentlichen Wahrnehmung geschärft. Gleichzeitig habe man eine Verbindung von Politik, dem Sympathieträger Fußball und der eigenen Markenwelt hergestellt.

"Für diesen Irrsinn bedanken"

"Die Fußball-Europameisterschaft stellt für uns einen Anlass dar, Fans unserer Marken besondere Momente mit unseren Produkten zu bieten. Umso mehr bedauern wir es, wenn Gruppierungen eine unserer Marken für ihre politischen Zwecke missbrauchen", hieß es nach den rassistischen Äußerungen rund um die "Sonderedition".

Laut van Treeck hatte Ferrero "unglaubliches Glück" und müsse sich bei "Pegida für diesen Irrsinn bedanken". Strategisch wichtig sei es jetzt allerdings, "den Ball flach zu halten" und sich nicht mehr zum Thema zu äußern.