Österreich

Heuer 1.200 Drogendealer festgenommen

Heute Redaktion
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Der Wiener Praterstern ist einer der Drogen-Hotspots in der Bundeshauptstadt (Symbolfoto).
Der Wiener Praterstern ist einer der Drogen-Hotspots in der Bundeshauptstadt (Symbolfoto).
Bild: Denise Auer

Entlang der U6, am Praterstern und am Donaukanal sind die Drogen-Hotspots in Wien. Von 1. Jänner bis 18. August dort mehr als fünf Dealer pro Tag erwischt.

Die Wiener Polizei stellte seit Jahresbeginn 500 Kilogramm Drogen sicher. Der Großteil war mit rund 470 Kilogramm Cannabis, gefolgt von 16 Kilo Kokain und neun Kilo Heroin, sagte Polizeisprecher Harald Sörös am Samstag zum "ORF".

Dazu kamen tausende Ecstasy- und Substitol-Tabletten wie auch Amphetamin. Außerdem beschlagnahmte die Exekutive in Wien Bargeld in der Höhe von 460.000 Euro.

Schärfere Gesetze seit einem Jahr

Im ersten Halbjahr 2016 hatte eine Änderung der Gewerbsmäßigkeit im Strafgesetzbuch der Polizei das Vorgehen gegen Dealer massiv erschwert. Diese boten ihre Waren daraufhin ungeniert und in großen Gruppen in der Öffentlichkeit an.

Es folgte eine Novelle des Suchtmittelgesetztes (SMG), seit Juni 2016 kann Dealen im öffentlichen Raum mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Dass Drogen offen angeboten werden, ist seither eher die Ausnahme.

Für die Bekämpfung der Drogenszene seien Hotspots eher von Vorteil. Immer wieder führt die Bereitschaftseinheit der Polizei, die nicht an Bezirksgrenzen gebunden ist und auch in den U-Bahnen kontrolliert, Schwerpunktaktionen durch.

"Therapie statt Strafe"

Seit Jänner 2016 wird in Wien verstärkt nach dem Grundsatz "Therapie statt Strafe" vorgegangen: Kauf und Besitz von Kleinstmengen für den Eigengebrauch führen nicht mehr automatisch zur Strafanzeige, vielmehr erfolgt eine Meldung an die Gesundheitsbehörde.

Neben Bereitschaftseinheit, EGS und Beamten des Landeskriminalamtes führen auch Bezirkskräfte der einzelnen Polizeidienststellen Suchtgiftkontrollen durch. In Meidling etwa, wo eine Polizeiaktion am Freitag startete, kommen mit U4 und U6 zwei U-Bahnlinien zusammen, Fluchtwege sind dadurch sehr umfangreich. In Stationen mit Stationsaufsicht der Wiener Linien kann es vorkommen, dass Beamte die Videoüberwachung beobachten, bevor ein Zugriff erfolgt. (Red)