Österreich

Heuer doppelt so viele Burn-out-Fälle

Heute Redaktion
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Im ersten Halbjahr 2010 gab es in Niederösterreich bereits so viele Burn-out-Fälle wie 2009 im gesamten Jahr. „Nur die Spitze des Eisberges“, glaubt Gesundheitslandesrätin Karin Scheele. „Viele gestehen sich diese Krankheit nicht oder zu spät ein.“ Für sie ist klar: Es braucht massive Veränderungen in Betrieben und der Gesellschaft.

Für viele Firmen gönnt sich der ideale Mitarbeiter vier Stunden Schlaf, ist jederzeit erreichbar und nie auf Urlaub. SP-Landesrätin Karin Scheele warnt: „Das geht eine Zeit lang gut und dann nicht mehr!“ 713.852 Krankenstandstage im Vorjahr gehen auf psychische Erkrankungen zurück – Tendenz steigend! Gegensteuern will Scheele mit gezielter Info an Betriebsräte. Persönlicher Tipp: „Fasten! Weil es ein Entschleunigungsprozess ist.“ Als wichtigste präventive Maßnahme gegen Burn-out nennt sie Pausenkultur.
Kostenlose Hilfe bietet die Gebietskrankenkasse an. Experten kommen in Betriebe, versuchen Stressursachen zu finden, erarbeiten ein ganzheitliches Gesundheitskonzept. Umgesetzt wird es nicht immer. „Es ist wie bei der Raucherentwöhnung“, sagt Leo Manseder. „Wir können sagen, wie es geht. Tun müssen es die Leute aber selber.“