Wien

Heumarkt sorgt am Welterbetag wieder für Diskussionen

Der Welterbetag am 18.4. macht auf die Bedeutung hervorragender Orte aufmerksam. Wiens Welterbe hat aber andere Probleme als fehlende Aufmerksamkeit. 

Heute Redaktion
Das geplante Heumarkt Areal hat Wiens Welterbe auf die rote Liste gesetzt. 
Das geplante Heumarkt Areal hat Wiens Welterbe auf die rote Liste gesetzt. 
Bild: Isay Weinfeld/Sebastian Murr

Das Wiener Welterbe "Innere Stadt" droht immerhin schon länger von der Liste des UNESCO-Welterbes gestrichen zu werden. Das liegt vor allem an einem umstrittenen Hochbauprojekt am Heumarkt, welches bereits seit 2012 läuft. Die Neugestaltung des "Hotel Intercontinental Wiener Eislaufverein Wiener Konzerthaus" ist wegen seiner Dimension immer wieder ein Streitthema.

Welterbe "Historisches Zentrum" steht auf roter Liste

Im Architekturwettbewerb 2014 war laut dem ursprünglichen Plan ein Hochhausturm mit einer Höhe von 74 Meter geplant. Der Plan wurde geändert, nun soll neben dem Hotel im rechten Winkel eine sogenannte "Wohnscheibe" mit einer Höhe von 56,5 Metern statt des Turms entstehen.

Das Projekt ist heftig umstritten. In die Diskussion schaltete sich auch der Internationale Rat für Denkmalpflege "ICOMOS" ein, seit 2017 steht das Welterbe "Historisches Zentrum von Wien" auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Sollte das Heumarkt-Projekt Realität werden, könnte Wien eine der beiden Welterbestätten verlieren.

ÖVP kritisiert Wiener Stadtregierung

Auch die Wiener Volkspartei kritisiert nun, dass es nach 2.112 Tagen auf der Roten Liste noch keine welterbe-konforme Lösung in der Heumarkt-Causa gäbe. Planungssprecherin Elisabeth Olischar appelliert an die rot-pinke Stadtregierung: "Anstatt lediglich reine Hüllen zu produzieren, die nur Placebos darstellen, ist ein ernstgemeintes Engagement im Sinne des so wichtigen Weltkulturerbes endlich dringend vonnöten."

Managementplan soll Welterbe sichern 

Zwischen 10. und 18. September tagt das Welterbekomitee in Riad (Saudi-Arabien). Dort soll  darüber entschieden werden, ob die Stadt Wien die Innenstadt genug schützt. Vor zwei Jahren hat die Stadt einen Managementplan erstellt, der ein Grundgerüst für den Umgang mit dem Welterbestätte vor. 

Laut diesem Plan sollen die Welterbe-Richtlinien in der Wiener Bauordnung rechtlich verankert werden. Es ist vermerkt, welche Zonen der Stadt geschützt sind, wie hoch Gebäude sein dürfen oder welche Blickachsen frei bleiben müssen. Damit wurden wesentliche Forderungen der UNESCO bereits erfüllt. 

Die Wiener Volkspartei ist trotzdem nicht zufrieden mit dem Managementplan. Laut Olischar stelle er kein taugliches Mittel dar, um ähnliche Fehlentwicklungen künftig zu verhindern. Auch an Transparenz betreffend der Umsetzung mangelt es der Volkspartei. "Unsere schriftliche Anfrage mit 168 Fragen an die Stadtregierung blieb weitestgehend unbeantwortet. Entweder der Stadt ist es peinlich, dass sie nicht vom Fleck kommt, oder es ist ihr schlichtweg egal, wie es um das Weltkulturerbe steht", so Olischar abschließend. 

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