Österreich

Heute-Leser liefern Polizei Hinweise auf Räuber

Heute Redaktion
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Die Überfallserie auf Juweliere in Wien reißt nicht ab: Gleich zweimal schlugen Räuber am Freitag bei Schmuckhändlern in der Bundeshauptstadt, in der Innenstadt und in der Brigittenau, zu. Außerdem waren Trickdiebe bei einem Juwelier am Alsergrund auf Beutezug zugange. Beim Überfall auf das Juwelengeschäft Ellert am Stephansplatz wurden die Täter von Heute-Leser-Reportern fotografiert. Die Polizei sucht nun mit diesen Fotos nach dem Trio.

wurden die Täter von Heute-Leser-Reportern fotografiert. Die Polizei sucht nun mit diesen Fotos nach dem Trio.

Der spektakulärste Überfall auf das Juwelengeschäft Ellert am Stephansplatz blieb letztlich ohne Erfolg. Ein Passant jagte den der weltweit agierenden "Pink Panther"-Bande zugerechneten Räubern die Beute wieder ab. Der Überfall am Stephansplatz lief blitzschnell ab, wie Polizeisprecherin Camellia Anssari berichtete. Demnach stürmten kurz nach 11.00 Uhr drei mit Schals vermummte Räuber in das Uhren- und Schmuckgeschäft Ellert am Stephansplatz.

Der Schauplatz des Raubzugs war offenbar gut gewählt. Gleich daneben befindet sich der Abgang zur U-Bahn-Station, gegenüber liegt die Westfront des Stephansdoms. Einer der Täter bedrohte einen Kunden und die beiden Angestellten mit einer dunklen Pistole. "Wir haben schnell reagiert und uns gleich auf den Boden gelegt", schilderte Verkaufsleiter Manuel Kunesch. Niemand wurde verletzt. Ein Komplize schlug mit einer Axt von innen ein Schaufenster ein und packte Uhren in eine Sporttasche.

Auf der Flucht geknipst

Dann flüchteten zwei der Täter in die U-Bahn-Station, was ein Passant beobachtete und die Verfolgung aufnahm. Der Dritte entkam in Richtung Kärntner Straße. Der Passant konnte im U-Bahnbereich schließlich einen Räuber stellen, nahm ihm die Sporttasche ab und brachte die Beute zurück ins Geschäft. Den Räubern gelang unterdessen die Flucht. Die Polizei bekommt bei der Tätersuche aber Unterstützung durch Fotomaterial, dass die Heute-Leser-Reporter schossen. Diese wurden nun an alle Medien zur Veröffentlichung ausgesendet.

"Ob wir alle Beutestücke zurück haben, wissen wir noch nicht. Wir müssen erst eine Bestandsaufnahme machen", sagte Kunesch. Der Eingangsbereich des Juweliers war mit Glassplittern übersät. Auch ein Verkaufspult war voller Scherben. Die Axt hatten die Täter im Geschäft liegen gelassen. Vor dem Portal hatten sich einige Schaulustige versammelt und fragten, was passiert sei. "Das ist wirklich Chuzpe, am helllichten Tag hier!", meinte eine Passantin, als ihr beschieden wurde, dass es sich um einen Überfall handelt.

Auch Kriminelle in Brigittenau und Alsergrund  

Auch ein Juwelier in der Brigittenau war Ziel eines Räubers: Der Mann, der nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei nicht bewaffnet war, kam nach 13.00 Uhr in das kleine Geschäft in der Klosterneuburger Straße 38 und begann eine Vitrine zu plündern. Zwei Angestellten, die ihn fragten, was er denn da tue, befahl er, sich auf den Boden zu legen. Dann raffte der Mann noch einigen Schmuck an sich und lief davon.

Laut Polizeisprecherin Anssari trug der Unbekannte eine Wollhaube und hatte einen Schal über das Gesicht gezogen, sodass nur ein Sehschlitz freiblieb. Zunächst sei unklar gewesen, ob die Tat als Raub zu qualifizieren sei, sagte die Sprecherin. Der Staatsanwalt habe dafür entschieden, da der Täter durch seine Forderung an die Angestellten, sich auf den Boden zu legen, Gewalt angewendet habe.

Geschäftsinhaber erlitt Schock 

Zum Coup der Trickdiebe am Alsergrund gibt es nun ebenfalls Details. Gegen 10.45 Uhr suchten ein Mann und eine Frau das Juweliergeschäft in der Alserbachstraße auf und verwickelten den 55-jährigen Geschäftsinhaber in ein Verkaufsgespräch. Zeitgleich betrat ein weiteres Pärchen das Geschäft und betrachteten den Schmuck in der Auslage. Plötzlich bemerkte der Inhaber, dass der Mann und die Frau diverse Schmuckstücke aus dem Schaufenster entnahmen. Als er sie zur Rede stellen wollte, verstellten ihm die beiden vermeintlichen Kunden den Weg.

Daraufhin liefen die Vier mit der Beute in unbekannter Höhe aus dem Geschäft. Der Inhaber konnte bisher zum Vorfall noch nicht einvernommen werden. Durch den Diebstahl erlitt der Mann einen Schock und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Eine Streifung nach den Pärchen verlief negativ. Sachdienliche Hinweise (auch vertraulich) werden an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/ 31310 DW 33800 erbeten

Überfälle Nummer 24 und 25

Die beiden Überfälle auf Schmuckhändler in der Bundeshauptstadt, erklärte Anssari. Mit dem heutigen Coup werden 14 davon den "Pink Panthern" zugeschrieben. Bisher wurden heuer 18 Täter ausgeforscht, von denen neun in Haft sitzen. Die anderen werden per internationalem Haftbefehl gesucht.