Endlich: Die Arbeiten haben vor drei Jahren begonnen, in einer Woche ist es soweit - am 6. Dezember wird der Normalbetrieb auf der U2-Stammstrecke wieder aufgenommen. Somit können Öffi-Nutzer wieder ungehindert von der Seestadt bis zum Karlsplatz durchfahren. Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke bezeichnet die U2 als "Herzstück des U-Bahn-Bereichs" und freut sich, die Inbetriebnahme bekanntgeben zu können.
In den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlplatz erwartet die Fahrgäste die größte Neuerung. Hier treffen sie erstmals auf die neuen Bahnsteigtüren. In diesen Stationen stehen neuerdings 18 Glastüren zwischen Bahnsteig und Gleisen. Sie sorgen für Sicherheit UND sie sind die Vorbereitung für die kommenden fahrerlosen U-Bahnen: kaum bleibt der Zug stehen, öffnen sich die Glasportale und man kann einsteigen.
"Die Ausstattung der Stationen mit Bahnsteigtüren gewährleistet einen stabilen und sicheren Betrieb und ist ein Wegweiser für die vollautomatische U5", so Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke bei der Probefahrt zwischen Volkstheater und Karlsplatz.
Eigentlich sollte die U2 nur zwei Jahre stillstehen, doch ein undokumentierter Kanal verzögerte die Arbeiten. Auch der neue Termin zum Schulbeginn 2024 hielt nicht, weil es Kommunikationsprobleme mit der französischen Türen-Firma gab.
Das Großprojekt wurde von über 200 Projektbeteiligten umgesetzt. Besonders herausfordernd seien hier auch die technischen Details gewesen, da ein komplett neues System eingeführt wurde. Die Software für die Bahnsteigtüren habe man mit den Bauunternehmen abstimmen und in die laufende Betriebslogik integrieren müssen. "Personal und Technik befinden sich noch in Feinabstimmung, aber wir sind hier am absolut neuesten Stand der Technik", so Hanke.
Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen wurde 200 Bahnsteigtürmodelle mit 16.000 Quadratmetern Glasfläche eingebaut und 4,8 Kilometer Schiene getauscht. Weiters wurden sechs Aufzüge und zehn Rolltreppen erneuert. Auch wurden zwischen Schottentor und Karlsplatz die Gleisanlagen erneuert und die U2-Tunneldecke saniert. "Wir starten nach einer intensiven Vorbereitungsphase in den Fahrgastvollbetrieb und erwarten uns, das die Zugabfertigung sowie das Zusammenspiel mit den Bahnsteigtüren, wie in der Testphase, funktionieren", so Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien.
Während die U2 umfassend umgerüstet und für den vollautomatischen Betrieb der Linie U5 vorbereitet wurde, fanden auch tiefgreifende Bauarbeiten für den zukünftigen Öffi-Umsteigeknoten U2xU5 Rathaus und die U5-Station Frankhplatz statt. Auch die neue U5-Strecke hat bei der Landesgerichtsstraße bereits eine bauliche Anknüpfung an den heutigen U2-Bestandstunnel. Die U5 soll hier ab 2026 bis zum Frankhplatz und zukünftig mit dem weiteren Ausbau bis nach Hernals fahren. Die Fertigstellung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz soll 2030 erfolgen.