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Heute wählt Südtirol eine neue Regierung

Heute Redaktion
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Der italienische Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini bei einer Veranstaltung
Der italienische Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini bei einer Veranstaltung
Bild: picturedesk.com

Rechtspopulisten auf dem Vormarsch: Eine Woche nach dem Debakel in Bayern, droht auch der alteingesessenen Südtiroler Volkspartei SVP eine heftige Niederlage.

Am heutigen Sonntag, 21. Oktober, wird in Südtirol ein neuer Landtag gewählt. Der seit 1948 regierenden Volkspartei SVP droht nach der Wahl 2013, bei der sie erstmals die absolute Mehrheit abtreten musste, erneut eine Wahlschlappe. Auch den italienisch-sprachigen Sozialdemokraten werden herbe Verluste prognostiziert. Ähnlich wie vergangene Woche in Bayern sind auch in der autonomen Region im Norden Italiens die Rechtspopulisten auf dem Vormarsch. In den vergangenen Jahren konnten die Freiheitlichen und die Süd-Tiroler Freiheit stetig Zuwächse verzeichnen.

Fällt SVP unter 40-Prozent-Marke?

Bei Umfragen im Sommer wurde die SVP mit 39 Prozent der Stimmen abgestraft, das wäre ein Verlust von 6,5 Prozentpunkten. Innerhalb der Partei hofft man allerdings weiterhin darauf, dass sich dieser Negativtrend am Wahlabend umkehren wird.

Gleichzeitig wird das Ergebnis auch ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung des amtierenden Landeshauptmanns Arno Kompatscher, der sich jetzt zum ersten Mal der Wiederwahl stellt. Dieser musste in den vergangenen Jahren unter Beweis stellen, dass er in der Lage ist, eine innerlich zerbröckelnde Partei zusammenzuhalten.

Hype um Salvini



"Es gibt keinen Feind mehr von außen, der die Autonomie und die Identität der Südtiroler beeinträchtigen könnte. Da dieser einigende Kitt wegfällt, kommt es eben auch zu einem Erosionsprozess der Volkspartei", erklärt Politologe Günther Pallaver von der Universität Innsbruck im Gespräch mit "ORF.at".

Pallaver rechnet auch mit einer Vorsetzung des Hypes um den italienischen Innenminister Matteo Salvini und sagt dessen Partei Lega Nord die stärksten Zugewinne voraus. Besonders ehemalige Forza-Italia-Wähler könnten zur Lega Nord wandern. Der Politologe rechnet damit, dass Salvinis Partei mehrere kleine Listen, die derzeit im Landtag vertreten sind "aufsaugen" wird.

Folgende 14 Listen kandidieren mit insgesamt 419 Kandidaten:

SVP Südtiroler Volkspartei

Die Freiheitlichen

Verdi – Grüne – Vërc

Süd-Tiroler Freiheit

PD Partito Democratico – Demokratische Partei

Forza Italia

Lega Nord

MoVimento 5 Stelle

BürgerUnion für Südtirol

L'Alto Adige nel Cuore (gemeinsam mit Fratelli d'Italia)

Team Köllensperger

Vereinte Linke – Sinistra unita

CasaPound Italia

Noi per l'Alto Adige – Wir für Südtirol (red)