Wirtschaft

Hick Hack um Berlusconi lässt Kurse einbrechen

Heute Redaktion
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Das hochverschuldete Italien gerät immer mehr unter Druck. Da der Abgang von Silvio Berlusconi weiterhin nicht genau fixiert ist und ein Machtvakuum droht, reagierten Anleger mit Panikverkäufen.

Kurseinbrüche von 4,5 Prozent, mehrere Aktienkurse mussten vom Handel ausgesetzt werden - so reagiert die Finanzwelt auf den Abgang auf Raten von Silvio Berlusconi. Die Anleger haben derzeit nur wenig Vertrauen in Italiens Regierung, dass sie der Schuldenprobleme Herr wird und das geplante Stabilitätsgesetz durchsetzt.

Hauptgrund ist die ungewisse Situation, wer am "Stiefel" eigentlich noch das Sagen hat. Regierungschef Silvio Berlusconi hat zwar seinen Rücktritt angekündigt, doch nach wie vor gibt es hierfür kein Szenario.

Italiens Präsident Giorgio Napolitano drückt deshalb aufs Tempo: "Die Aussicht, dass es in Italien zu einem längeren politischen Vakuum kommen könnte, wegen dem das Land keine Notstandsmaßnahmen ergreifen kann, sind absolut haltlos." Berlusconis Rücktrittsabsicht sei zudem unwiderruflich, betonte der Staatschef.

Die Opposition hofft, dass das Stabilitätsgesetz bis Montag durchgeboxt wird. Berlusconi hatte ursprünglich angekündigt, sich nach dessen Verabschiedung zurückzuziehen. Der Noch-Regierungschef vertritt zudem die Ansicht, dass nur vorgezogene Parlamentswahlen ein Ausweg aus der Krise sind. Doch selbst aus dem eigenen Lager hagelt es hierfür Widerspruch, Italien könne sich in der aktuellen Situation keinen Wahlkampf leisten.