Österreich

Hier backen wir den "Leib Christi"

Heute Redaktion
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Nach der himmlischen Aufruhr um glutenfreie Hostien im Stephansdom wurde "Heute" neugierig - und ließ sich den geheimen Ort zeigen, wo jährlich fünf Millionen Stück gebacken werden.

im Stephansdom  wurde "Heute" neugierig – und ließ sich den geheimen Ort zeigen, wo jährlich fünf Millionen Stück gebacken werden.

Eine halbe Million Oblaten braucht alleine der Stephansdom jährlich, erklärte Dompfarrer Toni Faber unlängst. Doch wo werden so viele "Leiber Christi" gebacken? Und wer macht das? "Heute" in göttlicher Mission.

Die "Expedition Hostie" führt zum Karmelitinnenkloster in Wien-Hietzing, unweit des Lainzer Tiergartens. Schwester Agnes (62) öffnet das schmiedeeiserne Tor nur zögerlich: "Hier lassen wir sonst nie weltliche Menschen herein – absolute Ausnahme!"

Ein kurzes "Vergelt’s Gott" und schon steht man im Allerheiligsten des parkähnlichen Anwesens – der Hostienbäckerei. Wohlige 30 Grad hat’s hier – und es riecht wie bei Oma.

Schon legt Agnes los und rührt 40 Kilo Mehl und 40 Liter Wasser in einem Riesentopf zusammen. Die Masse kommt in die Hostien-Maschine, die drei Mal wöchentlich von 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr läuft. Das 40 Jahre alte Gerät spritzt den Teig auf Platten, bäckt ihn 45 Sekunden goldgelb und prägt Kreuze ein.

Novizin Petra (40) sortiert die fertigen Oblaten in Boxen. Sie werden zwei Tage in einem Befeuchtungsraum gelagert, um später nicht zu splittern.

Dann geht’s ans Ausstechen: Es gibt fünf Größen – von XXL (zum Zerteilen in Abendmahl-Manier) bis Standard-Hostie.

Fünf Millionen Stück werden jährlich gefertigt. Pausiert wird nur zur Advent- und Fastenzeit. Himmlisch!