Österreich

Ahoi! Hier entsteht Wiens neuer Twin City Liner

Heute Redaktion
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In der Werft Wight Shipyard auf der britischen Isle of Wight entsteht gerade der neue Twin City Liner. Ab dem Frühjahr 2019 wird er zwischen Wien und Bratislava pendeln.

39,9 Meter lang, 11 Meter breit, 5,9 Meter hoch, 70 Tonnen schwer: Das sind die Eckdaten des neuen Twin City Liners. Er wird ab dem Frühjahr 2019 die zwei alten "Twinnys" ersetzen und bis zu 250 Passagiere mit bis zu 60 km/h (am Donaukanal 30 km/h) von Wien nach Bratislava und zurück bringen. Vier Motoren mit insgesamt 4.600 PS sorgen für Vortrieb, die spezielle Bauweise für maximal 30 Zentimeter hohe Wellen und nur 0,8 Meter Tiefgang.

Gebaut wird der 7 Millionen Euro teure neue Stolz der Central Danube GmbH im Wight Shipyard auf der britischen Ärmelkanal-Insel Isle of Wight. Beim "Heute"-Besuch mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Wien-Holding-Chef Kurt Gollowitzer und Reinhard Karl, Vize-Generaldirektor Raiffeisen NÖ-Wien, schweißte, flexte und schraubte noch ein Dutzend Arbeiter im Schichtbetrieb an dem Alu-Flitzer. Noch heuer soll er fertig sein, im Jänner dann nach Wien schippern.

Stadtrat Hanke – als ehemaliger Wien-Holding-Chef ist er einer der Väter des Twin City Liners – zeigt sich stolz auf das neueste "Baby": "Mehr Plätze, umweltfreundlicher, wirtschaftlicher: Der neue 'Twinny' ist ein großer Gewinn für Wien!"

Der Twin City Liner verbindet seit 2006 die beiden Donaumetropolen Wien und Bratislava auf dem Wasserweg miteinander. Seit 2008 wird die Linie mit zwei Schiffen bedient. Bis dato waren mit dem Twin City Liner mehr als 1,6 Millionen Passagiere in den letzten zwölf Jahren unterwegs. Im Vorjahr lag die Auslastung über die komplette Saison bei 86 Prozent mit einem Passagierrekord von rund 148.000 Passagieren.

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Das bringt der neue Twin City Liner den Passagieren

An Bord des neuen Twin City Liners kann die First Class am Oberdeck, die über komfortable Bestuhlung und fix installierte Tische verfügt, erstmals über eine innenliegende Verbindung erreicht werden. Das Hauptdeck überzeugt mit Premium-Sitzen. Auf beiden Decks wird es moderne Aufladestationen für Mobiltelefone und sonstige elektronische Geräte geben. Das Speisen- und Getränkeangebot wird erweitert und erstmals können in der Saison 2019 kulinarische Angebote direkt bei der Ticketbuchung über den Onlineshop mitbestellt werden.

Darüber hinaus wird es bei den Passagierstationen in Wien und Bratislava ein neues Leitsystem geben, um das Ein- und Aussteigen für die Passagiere so angenehm und bequem, aber gleichzeitig auch so effizient wie möglich zu gestalten. Auch die Wartezonen werden modernisiert.

Das bringt der neue Twin City Liner der Umwelt

Wie erwähnt, wird mit dem Start der neuen Saison 2019 der neue Twin City Liner als "Ein-Schiff-Variante" seinen Betrieb aufnehmen und die beiden bisher eingesetzten Schiffe ablösen. Der neue Schnellkatamaran wird 250 Personen Platz bieten (aktuell 129 Personen pro Schiff). Diese "Ein-Schiff-Variante" ist wirtschaftlich und ökologisch am sinnvollsten. Der neue Twin City Liner ist nur um rund sechs Meter länger und um zweieinhalb Meter breiter als die bisher eingesetzten Schiffe. Dennoch bietet er in etwa gleich viele Plätze wie seine beiden Vorgänger zusammen. Damit können zu den Stoßzeiten mehr Passagiere transportiert und gleichzeitig erheblich Treibstoff eingespart werden. Bis zu zwei Fahrten weniger pro Tag können so abgewickelt werden, da mit weniger Fahrten mehr Passagiere als bisher befördert werden können. Durch diese Maßnahmen werden bis zu 800 Liter weniger Treibstoff pro Tag verbraucht. Finanziert wird das neue Schiff – wie schon die bisherigen zwei Twin City Liner – über die Raiffeisen-Leasing.

Weiters sind die Wellen des neuen Twin City Liners Dank seines modernen Designs niedriger als bei den beiden derzeit im Einsatz befindlichen Schiffen und geringer als jene von wesentlich kleineren Booten oder auch Frachtschiffen, heißt es von der Central Danube GmbH.

Und: Der neue Schnellkatamaran schont aufgrund der reduzierten Motorenleistung und des niedrigeren Treibstoffverbrauchs die Umwelt. Dazu kommt die Fähigkeit des neuen Schiffes, den Großteil der Strecke zwischen Wien und Bratislava in Gleitfahrt zurückzulegen. So reduziert sich der Wasserwiderstand, das führt zu weiteren Spriteinsparungen.

So kommt der "Twinny" von der britischen Werft bis zur Donau in Wien

Bereits im Oktober 2017 hat die Central Danube GmbH den Bau des Schiffes in Auftrag gegeben. Für die Überquerung des Ärmelkanals wird mit 12 bis 20 Stunden – je nach Wetterbedingungen – gerechnet. Die Übernahme des Schiffes durch die Central Danube wird in Rotterdam erfolgen. Von Rotterdam geht es über das Binnenwasserstraßennetz rund 2,5 Wochen nach Wien. Das Schiff wird deutlich vor dem Saisonstart in Wien sein. Die Zeit bis zum Saisonbeginn wird für letzte kleinere Arbeiten und vor allem für Trainingsfahrten genutzt. (ck)