Österreich

Hier hat er gelebt

Heute Redaktion
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Bild: AP

Von meinem Fenster aus sehe ich die Golan-Höhen. Syrien, das Nachbarland. Hier in Galiläa, im Norden von Israel, ist nichts zu spüren von dem, was sich wenige Kilometer entfernt, in Syrien, abspielt. Hier, in den Orten um den See Genezareth, herrscht Frieden.

Viele Israelis verbringen einige Ferientage im frühsommerlich warmen Galiläa. Das jüdische Osterfest, Pessach, fällt heuer fast zeitgleich mit dem christlichen Osterfest zusammen. Scharen von Pilgern suchen gerade zu Ostern die Orte auf, an denen Jesus gewirkt hat: Kapharnaum, von wo aus er seine Mission begann; Tagba, der quellreiche Ort am Seeufer, wo Jesus Tausende mit einigen Broten gesättigt hat; und darüber die Anhöhe, die Berg der Seligpreisungen genannt wird, wo Jesus seine radikale und revolutionäre Lehre dargelegt hat.

Selig die Armen, selig die Friedensstifter, selig die Barmherzigen. Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen. Das sind einige Kernsätze aus der "Bergpredigt" Jesu. Haben sie in der heutigen Welt eine Chance? Rund um diesen friedlichen See, wo Jesus einst gewirkt hat, toben Kriege und Gewalt, Millionen von Menschen in Syrien, im Irak, sind vertrieben und auf der Flucht.

Ist Jesu’ Botschaft ohnmächtig? Ist sie nicht vielmehr notwendiger denn je? Wie denn sollen alle diese tragischen Konflikte gelöst werden, wenn nicht mit seiner Botschaft!