Sie sind auch in diesem Sommer sind sie nicht von den heimischen Badeseen und Flüssen wegzudenken: Stand-Up-Paddel, kurz SUP genannt, begeistern immer mehr Österreicher. Doch nicht alle Badegäste teilen das Freiheitsgefühl – vor allem Schwimmer fühlen sich von den Brettern bedrängt. In Pörtschach am Wörthersee (Ktn.) ist derzeit etwa ein regelrechter Kampf ums Wasser entbrannt.
"Die Stand-Up-Paddler sind zu einem absoluten Ärgernis geworden. Sie werden von Jahr zu Jahr mehr. Wir haben an Spitzentagen 200 Gäste im Wasser, die schwimmen wollen, aber stets tummeln sich im Schwimmbereich Paddler", ärgert sich Harald Derhaschnig, Bademeister im Pörtschacher Promenadenbad in der "Kleinen Zeitung".
Die SUPs dürfen etwa nicht auf Brücken oder vor Wasserrutschen liegen, einige Wassersportler würden das aber ignorieren. Ebenso gäbe es immer wieder Wassersportler, die in Naturschutzgebiete vordringen, obwohl sie das nicht dürfen. "Wenn wir die Paddler nicht mit Pfiffen oder Durchsagen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen würden, hätten wir 50 bis 60 im Bad", schildert der Bademeister seinen Alltag.
Bisher sind den Bädern rechtlich die Hände gebunden, doch damit soll in Pörtschach nun bald Schluss sein. In der nächsten Gemeinderatsitzung soll die Badeordnung geändert werden. "Wir werden dann 65 Euro Pönale kassieren, wenn sie im Bad an Land gehen und wir sie ohne Tickets antreffen." So würden die Paddler zwar bestraft, aber für ein anderes Vergehen.
Auch Horst Binder, Leiter der Kärntner Seepolizei bestätigt in der "Kleinen Zeitung" den SUP-Boom und die steigenden Probleme, die dadurch entstehen. "Wenn an einem Tag 150 Stand-Ups unterwegs sind, wie am Faaker See, sind einige dabei, die die Regeln einfach nicht kennen." Manche Experten fordern deshalb nun einen SUP-Führerschein.