Auch Turmfalken wissen, wo es sich am besten wohnen lässt und bevorzugen die Wiener City. Luftig und mit bester Aussicht bauen Sie ihre Nester - zum Beispiel an die Fassade des Naturhistorischen Museums. Dort müssen die Jungen immer wieder einmal geborgen werden, um sie zu bergen, zu beringen, zu vermessen und wissenschaftlich zu untersuchen.
Auch Turmfalken wissen, wo es sich am besten wohnen lässt und bevorzugen die Wiener City. Luftig und mit bester Aussicht bauen Sie ihre Nester - zum Beispiel an die Fassade des Naturhistorischen Museums. Dort müssen die Jungen immer wieder einmal geborgen werden, um sie zu bergen, zu beringen, zu vermessen und wissenschaftlich zu untersuchen.
Dann ist es für die Wissenschafter wieder einmal Zeit, die Kletterausrüstung hervorkramen. Am Donnerstag fand wieder so ein waghalsiger Trip statt - inklusive Happy End und strahlender Gesichter.
Zwei Wochen sind die Turmfalken-Jungtiere am Naturhistorischen Museum schon alt. Was kaum jemand weiß: In dieser Zeit starb eines der drei Jungtiere an Unterernährung und auch die beiden Überlebenden hungern. Dabei geht es Turmfalken in Wien normalerweise prächtig. Die schnellsten Vögel der Welt lieben die Österreichische Hauptstadt. 380 bis 450 Brutpaare nutzen die Stadt als Brut- und Jagdgebiet, vermuten die Wissenschafter.
Datenbank umfasst bis zu 350 Nester in Wien
Seit 2009 untersuchen Forscher der Universität Wien und des Naturhistorischen Museums (NHM) die Entwicklung der erstaunlich große Wiener Turmfalken-Population. Die Uni Wien hat sogar eine Datenbank ins Leben gerufen, in der mittlerweile 300 bis 350 Nester erfasst sind. "Einige sind sicher noch nicht entdeckt", ist sich Zoologe Tomislav Gaspar sicher, denn die flexiblen Vögel nehmen, wenn es nicht anders geht zur Not auch mit Blumenkisten Vorlieb.
2013 ist allerdings ein schlechtes Jahr für Turmfalken. Der lange Winter und eine Vielzahl an Parasiten belastet nicht nur das junge Geschwisterpaar in der Fassade des Naturhistorischen Museums. Auch eine Bedrohung: Der Trend zum Dachbodenausbau, der ideale Brutplätze vernichtet. "Die Vögel haben allein heuer sieben Brutplätze verloren, wahrscheinlich werden es noch mehr", so Gaspar.
Helfen Sie mit, falls Sie einen Turmfalken sehen
Das Beringen soll den Forschern dabei helfen, etwas über die Wandergewohnheiten der Tiere zu erfahren. Auf den Ringen ist etwa eine Telefonnummer vermerkt, die man anrufen sollte, wenn man ein verendetes Tier findet. Bei einigen Brutplätzen stehen auch Empfänger, die anschlagen, wenn ein Tier mit einem elektronischen Ring - den bereits viele Jungtiere tragen - dort nistet.
Turmfalkennester können via E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 0664-5666045 gemeldet werden.