Bundesländercheck

Hier steigen die Grippezahlen um mehr als das Doppelte

"Heute" hat recherchiert, wie es um das Infektionsgeschehen in Österreichs größtem Bundesland steht. Vor allem bei der Grippe spitzt es sich zu.

Heute Life
Hier steigen die Grippezahlen um mehr als das Doppelte
Ebenso wie Influenza, ist auch RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) in ganz Österreich virulent.
Getty Images/iStockphoto

Nach der Coronawelle ist sind es seit Jahresbeginn zwei andere Viren, die jetzt das landesweite Infektionsgeschehen dominieren – RSV und Influenza ("echte Grippe"). In Niederösterreich meldeten sich in Kalenderwoche 3 12.691 Personen mit grippalem Infekt krank. Weitere 701 hatten Influenza und wieder 1.623 weitere hatten Corona. In allen drei Fällen stiegen die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche, aber bei Influenza bei mehr um das Doppelte (342 Erkrankte in KW 2). Diese Zahlen der Österreichischen Gesundheitskassa (ÖGK) umfassen nur die ÖGK-Versicherten Arbeitnehmer sowie Arbeitslosengeldbezieher. Selbstständige bzw. sonstige sind hier nicht erfasst.

Hospitalisierungen

28 Aufnahmen wegen Covid gab es auf den Normalstationen, 18 Influenza-Patienten kamen ebenso auf die Normalstation, 1 auf die Intensivstation. Bei Covid waren es Personen ab 70 Jahren, die eine Spitalsbehandlung benötigten, bei Influenza waren alle Altersgruppen betroffen, vom Baby bis zum Hochbetagten. 

Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) 

Ebenso wie Influenza, ist auch RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) in ganz Österreich virulent, jedes Bundesland in etwa gleich stark, erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien gegenüber "Heute". Davon betroffen sind hauptsächlich Kinder, aber auch Erwachsene können erkranken. 7 Kinder zwischen 0 bis 4 Jahren und ein Mann über 80 Jahre kamen wegen RSV ins Spital (Normalstation), wie das SARI Dashboard informiert.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt zu Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Diese können symptomlos sowie mit milden Symptomen verlaufen oder zu schweren Komplikationen und Krankenhausaufenthalten führen. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Säuglinge, Kleinkinder, Personen ab 60 Jahren sowie Personen mit bestimmten Grunderkrankungen. Seit 2023 sind erstmals Impfungen gegen RSV für Kinder und Erwachsene (auch Schwangere) zugelassen.

Die steigenden Krankenstandszahlen belegen eine Zunahme der Influenzavirusaktivität. Auch wenn die Grippewelle Österreich bereits erfasst hat, ist eine Impfung empfehlenswert. Vor allem weil in diesem Jahr eine gute Übereinstimmung zwischen den vorherrschenden Grippeviren und dem Impfstoff besteht. Um Ansteckung und Weiterverbreitung zu vermeiden, ist es richtig, eine Maske zu tragen, insbesondere dort, wo sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten. Sich regelmäßig die Hände zu waschen und sie zu desinfizieren sowie Abstand zu halten, sind weitere sinnvolle Maßnahmen gegen übertragbare Krankheiten.
ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter

Impfungen verfügbar

Sowohl gegen das Influenza- als auch gegen das RSV-Virus gibt es Impfungen. Wegen einer hohen Zahl an Erkrankungen mit schweren, mitunter lebensbedrohlichen Verläufen bei Personen höheren Alters und Risikogruppen werden die Impfungen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr allgemein empfohlen.

Wie lange dauert die Welle noch an?

Laut Redlberger-Fritz dauert eine Grippewelle etwa 12 bis 16 Wochen und eine RSV-Welle 16 bis 20 Wochen. Die Viren werden uns also noch eine Zeit lang begleiten. Was kann man tun, um sich zu schützen: Impfen, Hände waschen, Abstand halten und in überfüllten Settings Maske tragen.

red
Akt.