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Deutscher Akw-Kühlturm stürzt in sich zusammen

Nach jahrelanger Vorarbeit ist es vollbracht: Kühlturm des AKW Mülheim-Kärlich wurde am Freitag gezielt zum Einsturz gebracht.

Heute Redaktion
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Das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich galt lange als Symbol der Kernenergie im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Seit Freitag ist es Geschichte.

Am Ende ging alles ganz schnell. Der Kühlturm des Atomkraftwerks stürzte innerhalb von nur wenigen Sekunden in sich zusammen. Das ehemals 162 und zuletzt noch rund 80 Meter hohe Konstrukt wurde am Freitag abgerissen – ganz ohne Sprengstoff.

Dazu wurden die insgesamt 72 tragenden Betonstützen nach einer vorher festgelegten Reihenfolge von ferngesteuerten Baggern abgetragen. Und zwar so lange bis das Gewicht von oben zu groß wurde und das Gebäude von selbst in sich zusammensackte, wie eine Sprecherin des Energiekonzerns RWE gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärt.

Mit dem Kühlturm, der früher sogar den Kölner Dom überragte, verschwindet der auffälligste Teil des Atomkraftwerks. Dieses musste 1988 nach nur 30 Monaten im Betrieb wieder vom Netz genommen werden. Der Grund: die rheinland-pfälzische Landesregierung unter Ministerpräsident Helmut Kohl hatte durch zu geringe Auflagen beziehungsweise Verstößen gegen das deutsche Atomgesetz die Baugenehmigung ermöglicht. (rcp)

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