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Hier wird gerade live die "Nachtwache" restauriert

Rembrandts "Die Nachtwache" zählt zu den bedeutendsten Kunstwerken der Welt. In Amsterdam wird sie nun restauriert und jeder kann zusehen.

Heute Redaktion
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"Operation Nachtwache" nennt sich die große Restaurierungsauktion im Amsterdamer Rijksmuseums. Die "Operation" ist dabei ein Mammutprojekt. Das 380 Jahre alte und 17 Quadratmeter große Werk des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn wird direkt im Museum restauriert, damit die Ausstellung nicht ohne das Kunstwerk auskommen muss.

Bevor die eigentliche Restaurierung überhaupt losgeht, wird das Gemälde monatelang untersucht. Auch dabei dürfen die Besucher vor Ort, aber auch alle Nutzer im Internet zusehen. Ab sofort überträgt das Museum Livebilder von der Restaurierung. Die ersten Aufnahmen zeigen: Ein Röntgengerät scannt das Gemälde Stück für Stück ab.

Gemälde einfach beschnitten

Die Untersuchung ist Feinstarbeit: Untersucht werden sämtliche Pigmente, die Rembrandt benutzt hat. Stehen sie fest, werden auch künftige Restaurierungsarbeiten leichter werden. Doch zurück zur aktuellen Restaurierung. Die wird nämlich erst in rund einem Jahr starten. Bis dahin wird "Die Nachtwache" von Restauratoren, Kunsthistorikern und Computerprofis untersucht.

"Die Nachtwache" heißt eigentlich "Die Kompanie von Kapitän Frans Banning Cocq und Leutnant Willem van Ruytenburgh macht sich bereit zum Ausrücken" und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Das Werk wurde von Rembrandt 1642 fertiggestellt und zeigt eine Bürgerwehr im 17. Jahrhundert. Einst war das Bild viel größer, wurde aber an allen Seiten beschnitten, als es 1715 vom Festsaal der Amsterdamer Schützengilde ins Rathaus kam.

Bewegte Geschichte

Drei Vandalismus-Anschläge hat das Werk überstanden. 1911 stach ein Arbeitsloser aus Frust auf das Bild mit einem Messer ein, 1975 zerschnitt ein ebenso Arbeitsloser anscheinend geistig verwirrt die Leinwand und 1990 spritze ein psychisch Kranker Säure auf das Gemälde. Bis heute wurde "Die Nachtwache" 25 Mal restauriert, nun startet der 26. Anlauf. (rfi)