Österreich

Hightech-Röhre im Bosrucktunnel eröffnet

Heute Redaktion
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Am Freitag wurde auf der Pyhrnautobahn (A9) die neue Weströhre des Bosrucktunnels zwischen der Steiermark und Oberösterreich freigegeben. Sie ist technisch auf neuestem Stand und genügt höchsten Sicherheitsansprüchen. Nach der Freigabe wird nun die Oströhre instand gesetzt.

Nach drei Jahren sind die Arbeiten an der fünfeinhalb Kilometer langen Weströhre abgeschlossen. Sie wurde für 200 Millionen Euro errichtet und gilt als besonders sicher. Modernste Systeme sollen im Notfall ein Flammen-Inferno verhindern und ein Einschreiten der Einsatzkräfte erleichtern. Man rechnet mit täglich bis zu 18.000 Verkehrsteilnehmern auf dieser Strecke.

Thermoscan und Akkustik-Überwachung

Das System Thermoscan, das schon beim Karawankentunnel (A11) im Einsatz ist, erkennt überhitzte Fahrzeuge. Schwerfahrzeuge über 7,5 Tonnen werden vor der Einfahrt von Spezialkameras und -sensoren auf heiße Bestandteile wie Bremsen, Motor oder Turbolader gescannt. Wird ein Grenzwert überschritten, muss das Fahrzeug erst abkühlen. Die in einem Tunnel besonders gefährlichen Lkw-Brände können so bereits im Vorfeld vermieden werden. Auch die Lüfter sind brandbeständig.

Außerdem hört das Geräuscherkennungssystem "Akut" die Röhre nach ungewöhnlichen Geräuschen wie etwa splitterndes Glas oder eine Vollbremsung ab und kann im Fall von Abweichungen die Informationen an die zuständige Überwachungszentrale Ardning weiter.

Zahlreiche Fluchtwege

Nach jedem Kilometer gibt es eine Abstellnische, die durch 43 Notrufnischen und 48 Feuerlösch-Nischen ergänzt wird. 800 Leuchten und eine reflektierende Tunnelwand-Beschichtung sorgen für genug Helligkeit.

Kommt es zu einem Unfall, wird es an Fluchtmöglichkeiten nicht mangeln. Es gibt elf Querverbindungen zur Oströhre. Fünf können sogar mit Einsatzfahrzeugen befahren werden, die anderen sind zu Fuß zu bewältigen.

Oströhre kostet 80 Mio.

Über die neue Weströhre fließt der Verkehr nun in südliche Richtung, allerdings nur bis voraussichtlich Dienstag. Denn nach der Errichtung der Weströhre beginnen nun die Sanierungsarbeiten in der 1983 eröffneten Oströhre. Auch diese soll auf neuesten Stand der Technik gebracht werden, außerdem werden Tunnelschale und Leitungen erneuert. Die Bauarbeiten sollen bis 2015 dauern, die Kosten belaufen sich auf 80 Millionen Euro. Während der Sanierung herrscht dann in der neuen Röhre Gegenverkehr.