Hilfsbereitschaft - immer ein Gewinn!

Europa muss sich einig werden, wie mit dieser Herausforderung umzugehen ist. Alte Versäumnisse rächen sich. Statt in den notleidenden Ländern zu helfen, haben wir die Entwicklungshilfe systematisch ausgehungert. Viele Menschen würden gerne in ihrer Heimat bleiben, wenn sie dort (über)leben könnten. Jetzt sind sie als Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Österreich ist eines der Länder, das in der gut vernetzten Welt der Schutzsuchenden den Ruf der Menschlichkeit hat. So wundert es nicht, dass täglich mehrere Hundert Menschen bei uns um Asyl ansuchen. Wie wird Österreich das schaffen?

Eines beeindruckt vor allem: die außerordentliche Hilfsbereitschaft so vieler Menschen in unserem Land. Sie geben, was gebraucht wird: Unterkünfte, Essen, Kleidung, Duschen, menschliche Wärme, Herzlichkeit, viele kleinere oder größere Dienste. Und das nicht nur einmal, sondern seit Tagen und Wochen. Ärzte helfen ehrenamtlich. Übersetzer, die selber oft als Flüchtlinge in unser Land gekommen sind und die nun ihre Sprachkenntnisse hilfreich einsetzen. Und viele, viele andere, die Zeit und Zuwendung schenken. Oft bis zur Erschöpfung.

Wird die Welle der Hilfsbereitschaft abflauen? Wird es auch den Wohlwollenden zu viel werden? Werden die Stimmen die Oberhand gewinnen, die der Flüchtlingsnot nur ihr Nein entgegenzuhalten haben? Eines ist sicher, eines hat die Erfahrung gelehrt: Wer auf Menschlichkeit setzt, hat immer richtig entschieden. Hilfsbereitschaft kann mühsam werden. Aber sie bleibt immer lohnend. Sie ist sicher ein Gewinn. Besser als jeder Börsengewinn.