Welt

Hillary Clinton gibt FBI Schuld an Wahl-Niederlage

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: imago stock&people

Die unterlegene US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gab dem FBI-Chef James Comey die Schuld am Ausgang der Wahl: Hätte das FBI nicht plötzlich neue Ermittlungen wegen ihrem gehackten Email-Server aufgenommen, wäre sie jetzt das Staatsoberhaupt.

Die unterlegene US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gab dem FBI-Chef James Comey die Schuld am Ausgang der Wahl: Hätte das FBI nicht plötzlich aufgenommen, wäre sie jetzt das Staatsoberhaupt.
Clinton hielt eine Telefonkonferenz mit Spendern und Geldgebern, die ihr mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar für den Wahlkampf zur Verfügung gestellt hatten. Sie hätten sich wohl den einen oder anderen Vorteil erhofft, wenn die 69-Jährige zur Präsidentin gewählt worden wäre. Doch jetzt ist das Geld futsch und Clinton muss sich rechtfertigen, wieso sie nicht gewonnen hat.

"Es gibt eine Menge Gründe, warum eine [Kandidatur] wie diese nicht erfolgreich ist", sagte Clinton. "Aber unsere Analyse hat gezeigt, dass [FBI-Chef James] Comey's Brief Zweifel geweckt hat, die sich als grundlos und unbegründet herausstellten, und die uns das Momentum genommen haben."

Comey hatte kurz vor der Wahl dem US-Kongress in einem Brief mitgeteilt, dass man neu aufgetauchte Emails von Hillary Clinton untersuchen werde. Bereits in der Vergangenheit war bekanntgeworden, dass Clinton über ihren privaten, unsicheren Email-Server zahlreiche vertrauliche, staatliche Daten und Dokumente verschickt hatte. Ihr Server war gehackt, die Emails von Wikileaks veröffentlicht worden. Das FBI ermittelte, ob Staatsgeheimnisse verletzt worden seien.

Strategische Fehler

Laut Clinton haben diese zweiten Ermittlungen ihrer Kampagne den Wind aus den Segeln genommen, obwohl man in den Umfragewerten vor Trump führte, und Wähler motiviert, für ihren Gegner zu stimmen. Tatsächlich stellten sich im Nachhinein die Prognosen als vollkommen falsch heraus - Reuters und Ipsos hatte etwa erklärt, Clinton hätte eine 90 prozentige Chance, die Wahl zu gewinnen.

Comey hat sich bis jetzt nicht öffentlich zu den neuen Ermittlungen geäußert. Politische Analysten in den USA sind jedoch der Meinung, zum einen wollten Wähler bewusst keine Berufspolitikerin aus dem "Establishment" unterstützen, andrerseits habe Clinton eine Reihe strategischer Fehler begangen - etwa das bewusste Vernachlässigen des Mittleren Westen.

;