"Echter Glücksfall", "verlässlicher Partner", "Brückenbauer und Verbinder" – Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sparte am Montag bei der Ehrung von Dompfarrer Toni Faber nicht mit Lob. Faber habe Diskussionen und Kontroversen noch nie gescheut. So habe er etwa als Pionier bei der Segnung homosexueller Paare fungiert, was ihn in die Kirchengeschichte eingehen lasse, betonte Ludwig.
Für seiner Verdienste bekam Faber nun vom Bürgermeister das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Bei der Ehrung im Wiener Rathaus waren neben Familie und Freunde auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur dabei.
Faber stelle "das Gemeinsame über das Trennende" und sei "Gottesmann und Menschenfreund zugleich", betonte Bürgermeister Ludwig in seiner Rede. Ohne Berührungsängste führe er Dialog auch mit Anders- und Nichtgläubigen und habe dabei Diskussionen und Kontroversen nie gescheut.
Faber war es auch, der als einer der ersten Pfarrer homosexueller Paare gesegnet hat. Damit werde er in die Kirchengeschichte eingehen, war sich Michael Ludwig sicher. Das Goldene Ehrenzeichen stehe stellvertretend für Fabers "gelebte Mitmenschlichkeit", sagte Ludwig. Denn er gebe den Menschen "Zuversicht und Hoffnung", als Alternative zur "Raunzerei"
Faber begann seinen Weg in die Kirche nach einer lebensbedrohlichen Krankheit. Nach dieser entschied er sich für ein Studium der katholischen Theologie, ist nun schon seit 1997 Dompfarrer.