Nach dem kaltblütigen Mord vom Dienstagabend, bei dem am Gleis 9 des Frankfurter Hauptbahnhofs ein Mann kaltblütig erschossen wurde, kommen neue Details ans Licht. So handelte es sich offenbar um eine Abrechnung, die aus Rache erfolgt sei, wie die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet.
Die Polizei verhaftete den mutmaßlichen Täter, einen 54-Jährigen, noch am Tatort. Laut der deutschen Zeitung handelt es sich dabei um Kemal Ö., der im Ort Lahr im Westen Baden-Württembergs einen Dönerimbiss betreibt. Der Türke verfügt über eine dauerhafte Wohnerlaubnis in Deutschland. Das Restaurant ist derzeit geschlossen, Ö. befindet sich nach der Hinrichtung des 27-jährigen Landsmannes Hakim E. in Untersuchungshaft.
Die öffentliche Erschießung von E. soll aus Rache erfolgt sein, wie die türkische Zeitung Sabah berichtet. Hakim E. habe sich demnach im Mai nach Deutschland abgesetzt, nachdem er nahe Antalya ein Familienmitglied seines späteren Mörders getötet hatte.
Gemäß türkischen Medien wurde damals der 46-jährige Ahmet Ö. mit zwölf Schüssen getötet, als er gerade auf einem Erdbeerfeld arbeitete. Der Mörder des Bruders von Kemal Ö., dem Schützen aus Frankfurt und vierfachen Vaters, war demnach Hakim E. – auch er soll damals aus Rache gehandelt haben.
Denn E. machte den Bruder seines späteren Mörders offenbar für den Tod von seinem eigenen Bruder verantwortlich – dieser starb 2016 in Viranşehir, einer überwiegend von Kurden bewohnten Stadt im Süden der Türkei. Nachdem er Ahmet Ö. im Mai auf dem Feld mit zwölf Schüssen getötet hatte, floh er nach Deutschland.
Doch auch dort war er nicht sicher vor der Rache der Familie Ö. – wie die Bild berichtet, habe diese den Mann innerhalb weniger Wochen aufgespürt und Kemal Ö. damit beauftragt, ihn zu liquidieren. Ein Video einer Überwachungskamera zeigt, wie kaltblütig der 54-Jährige dabei vorging: Inmitten anderer Reisender zückte er die Waffe und schoss Hakim E. aus kürzester Distanz in den Kopf. Als dieser zu Boden ging, gab Karim Ö. erneut einen Schuss ab.