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Hinrichtung nur 4 Stunden vor Termin gestoppt

Die Hinrichtung eines Mannes in Missouri wurden nur vier Stunden vor dem Vollzug kurzfristig abgesagt.

Heute Redaktion
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Marcellus Williams hätte um 18 Uhr Ortszeit getötet werden sollen, nur vier Stunden zuvor wurde seine Hinrichtung gestoppt.
Marcellus Williams hätte um 18 Uhr Ortszeit getötet werden sollen, nur vier Stunden zuvor wurde seine Hinrichtung gestoppt.
Bild: Reuters

Weil neue Beweise vorliegen, stoppte der Gouverneur Missouris, Eric Greitens, die Hinrichtung von Marcellus Williams (48). Ihm wird vorgeworfen 1998 bei einem Einbruch eine Journalistin getötet zu haben. 2001 wurde der Mann zum Tode verurteilt.

Die Anwälte des Mannes haben neue DNA-Indizien vorgelegt, die dessen Unschuld beweisen sollen. "Der DNA-Beweis sagt, dass er unschuldig ist", behauptet Anwalt Kent Gipson.

Gouverneur Greitens, der die Tötung des Inhaftierten nur vier Stunden vor dessen Hinrichtungstermin stoppen ließ, will nun einen fünfköpfigen Untersuchungsausschuss einrichten lassen, der die neuen Spuren untersuchen und anschließend eine Empfehlung abgeben soll. Staatsanwalt Bob McCulloch behauptet wiederum, dass genügend Beweise für die Schuld des 48-Jährigen vorliegen würden.

Seit 1973 sind laut des gemeinnützigen Todesstrafen-Informationszentrums 159 Todeshäftlinge als unschuldig freigelassen worden, vier davon in Missouri.

Zweite Hinrichtungsverschiebung

Schon 2015 hätte Williams mit der Giftspritze getötet werden sollen. Damals verschob das Oberste Gericht des Landes den Termin, damit neue Untersuchungen angestellt werden können.

Bis wann der Ausschuss sein Ergebnis abgeben muss bzw. wann weiter über die Hinrichtung von Williams entschieden wird, ist noch nicht bekannt.

Rassismus-Debatte

Bürgerrechtler kritisieren, dass der Staatsanwalt beim Prozess nur einen einzigen afroamerikanischen Geschworenen zugelassen hatte. Williams ist schwarz, während das Opfer weiß war.



(red)