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Hirsch: "Austro-Pop klingt so nach Austro-Popsch"

Heute Redaktion
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Bild: Imago

"Weißt du", sagte Ludwig Hirsch in einem unserer letzten Interviews zu mir, "ich mag den Begriff Austro-Pop nicht so gern - das klingt für mich ein bisserl so wie Austro- Popsch " - und lachte verschmitzt. Er wusste natürlich genau, dass er ein wichtiger Teil der Austropop-Szene ist - wenn auch ein Außenseiter und immer ein eher stiller, nachdenklicher Vertreter.

"Weißt du", sagte Ludwig Hirsch in einem unserer letzten Interviews zu mir, "ich mag den Begriff Austro-Pop nicht so gern – das klingt für mich ein bisserl so wie Austro- Popsch …" – und lachte verschmitzt. Er wusste natürlich genau, dass er ein wichtiger Teil der Austropop-Szene ist – wenn auch ein Außenseiter und immer ein eher stiller, nachdenklicher Vertreter.

Mit seinen „Dunkelgrauen Liedern“ beschrieb er sarkastisch, manchmal liebevoll hinterhältig, die Schattenseiten des Lebens. Unvergessen „Spuck den Schnuller aus“, „Die Omama“ oder „I lieg am Ruckn“. Für mich waren und sind seine Lieder nie depressiv gewesen, sondern hatten immer auch ein Augenzwinkern parat. Heute Abend würdige ich das Leben und Schaffen von Ludwig Hirsch in meiner Serie „Austropop-Legenden“ (20:15 Uhr bei Servus TV). Ich habe dafür auch in der kleinen Ortschaft St. Magdalena/Steiermark gedreht, in der er geboren und aufgewachsen ist. Denn der Mann, den alle für einen „Ur-Wiener“ hielten, war eigentlich ein Steirer.

Erstmals kommt in meiner Sendung auch seine Witwe Cornelia Köndgen zu Wort, die seine letzten Tage beschreibt, bis er an einem dunkelgrauen Novembertag (24. Nov 2011) auf tragische Weise seinem Leben ein Ende setzte. Fast unheimlich, wie er schon viele Jahre vor seinem Ableben – wie eine Vorahnung – seinen Tod in seinem berühmten Lied „Komm großer schwarzer Vogel“ beschrieb: „Komm, großer schwarzer Vogel, komm, zu mir! Spann Deine weiten, sanften Flügel aus und legs auf meine Fieberaugen! Bitte, hol mich weg von da! Und dann fliegen wir rauf, mitten in’ Himmel rein, in a neue Zeit, in a neue Welt.“ Manchmal sorgen die ruhigen, stillen Worte für die lautesten Schreie …