Hirscher-Ass Kristoffersen: "Besser als letztes Jahr"

Der norwegische Edel-Techniker hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt, ist einer von nur drei Athleten, die Hirscher für seine neu gegründete Skimarke gewinnen konnte, neben seinem Landsmann Timon Haugan und dem Briten Charlie Raposo. Mit Kristoffersen hat "Van Deer" aber von Anfang an einen Siegfahrer unter Vertrag, darf schon beim Gletscher-Riesentorlauf von Sölden mit einem Podestplatz spekuliert werden. 

Das Ziel ist klar: Kristoffersen soll für die Ski-Marke des achtfachen Gesamtweltcupsiegers Erfolge einfahren, im Idealfall mit dem Schweizer Allrounder Marco Odermatt um die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf kämpfen. Dieses Ziel eint die einstigen Konkurrenten auf der Skipiste. 

"Besser als vor einem Jahr"

In der Vorbereitung haben sich bereits die ersten Erfolge eingestellt, wie Kristoffersen-Coach Jörg Roten dem "Blick" erzählte. "Henrik fährt derzeit tatsächlich besser als vor einem Jahr", meinte der Schweizer und warf Odermatt den Fehdehandschuh hin. Bereits am Ende der letzten Saison gewann Kristoffersen, damals noch auf Rossignol, zwei der letzten drei Riesentorläufe. Gleichzeitig unterstrich Roten: "Wir sind aber noch nicht dort, wo wir hinwollen. Ein paar Details müssen noch verbessert werden." Die Hirscher-Latten scheinen aber zu funktionieren. 

Mit dem Heißsport zu arbeiten, sei jedoch "der härteste Job in meiner Trainer-Laufbahn", gestand Roten ein. Dafür verbindet den 48-Jährigen und seinen norwegischen Schützling eine ungewöhnliche Leibspeise: das Raclette. "Henrik und sein Vater Lars sind seit gut einem Jahr totale Fans, zweimal im Monat wird in unserem Team Käse gebraten", lachte Roten.

Dass es auch auf dem Rettenbachferner wie geschmiert läuft, dafür sorgt "Van Deer"-Technikchef Edi Unterberger, den Hirscher vom ÖSV abwarb. "Dass der Henrik Kristoffersen dabei ist, das hat mich selbst überrascht", meinte Unterberger zu "Heute". "Eigentlich dachte ich, dass wir im Hintergrund wegstarten. Mit Henrik sind wir aber gleich mittendrin im Rennen um den Sieg", erklärte der Materialguru. Eine Ansage, die auch der ehrgeizige Kristoffersen teilt: "Ich will siegen, und das nicht erst in zwei Jahren."