Wintersport

Hirscher ist heuer ein schlechtes Christkind

Ski-Ikone Marcel Hirscher präsentierte vor fünf Wochen seinen Van-Deer-Ski. Die Nachfrage ist sehr groß. Und Verhandlungen mit dem ÖSV laufen. 

Martin Huber
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Hirscher beim Testen des Van-Deer-Skis: "Der Big Boss sitzt jeden Tag am Computer und telefoniert."
Hirscher beim Testen des Van-Deer-Skis: "Der Big Boss sitzt jeden Tag am Computer und telefoniert."
GEPA, zVg

"Dieser Ski wird Weltcuprennen gewinnen." Mit dieser Botschaft sorgte Marcel Hirscher (32) für Furore bei der Präsentation seines Van-Deer-Skis in Kaprun. Fünf Wochen später könnte der Gewinner von 67 Weltcuprennen und neun Goldmedaillen bei Großereignissen ergänzen: Der Ski wird heuer leider nicht unter dem Weihnachtsbaum liegen.

Grund: Der Ansturm ist zu groß.

"Wir hätten 10.000 Paar Ski verkaufen können"

"Wir hätten 10.000 Paar Ski verkaufen können", verraten Hirscher-Manager und Van-Deer-Geschäftsführer Dominic Tritscher im "Heute"-Gespräch. Nachsatz: "Wir können aber nicht zaubern. Es gibt aktuell viele Reservierungen und eine Warteliste." Der Hirscher-Ski am Heiligen Abend unter dem Weihnachtsbaum? "Da verspreche ich nichts", sagt Tritscher. "Nicht einmal für meine Kinder."

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    1.500 Paar Van-Deer-Skis wurden in der ersten Tranche gefertigt. Weil es kein Lager und keinen Online-Store gibt, wird er derzeit nur in einem Shop in Österreich verkauft: bei Bründl Sports in Kaprun. Mit Saisonstart sollen es in Österreich dann zwölf Shops sein. In den Niederlanden, der Heimat von Hirschers Mutter, gibt es zudem zwei Verkaufsstellen.

    Zuletzt wurde die Produktion in Stuhlfelden in Salzburg um 200 Stück erhöht. Das reicht natürlich nicht aus. Was gefertigt wird, geht sofort über den Ladentisch. So ähnlich wie bei warmen Semmeln also. "Anfragen gibt es aus der ganzen Welt", erzählt Tritscher. "Vor allem aus Ski-Orten, wo Marcel erfolgreich war – wie Vail oder Alta Badia."

    "Marcel sitzt jeden Tag im Büro und trifft Entscheidungen."

    Hirscher selbst werkt jeden Tag mit. "Marcel sitzt jeden Tag im Büro, trifft Entscheidungen. Es ist schön, wenn der Big Boss am Computer sitzt oder telefoniert", meint Tritscher. 

    Zuletzt testete Hirscher am Mölltaler Gletscher. Auch von Papa Ferdl und Ski-Lehrern sei das Feedback in Sachen Fahrbarkeit gut. Hirscher selbst sagt: "Meine DNA steckt in diesem Ski."

    Ziel ist es, nächstes Jahr die weltweite Nachfrage zu bedienen. "Jeder der will, soll den Ski auch fahren. Nur so ist es möglich, unser Weltcup-Programm zu finanzieren", fügt Tritscher hinzu. Hirscher gab die Maxime aus, dass der Ski Weltcuprennen gewinnen soll.

    Aber wer fährt damit?  "Wir sind in Gesprächen mit mehreren Verbänden. Auch mit dem ÖSV", stellt Tritscher klar. "Ob das 2022 oder 2023 passiert, ist nicht entscheidend."

    Die nächsten Projekte: Es wird ein Van-Deer-Stützpunkt gebaut für das Service-Team. Und auch ein Ski-Schuh von Hirscher wird kommen. "Die ersten Modelle haben wir bereits gebaut."

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