Marcel Hirscher bereitet sich intensiv auf den kommenden Ski-Winter vor. Nach einem Konditions-Block in der Heimat reist der Rückkehrer am 9. August nach Neuseeland, um dort das Schneetraining aufzunehmen und am Material zu feilen. Auch die Starts bei kleineren FIS-Rennen sind geplant.
Dass Hirscher nach fünf Jahren Pause wieder ins Geschehen eingreift, kommt nicht überall gut an. "Mein Papa hat gefragt: Bist deppert? Willst du das wirklich nochmal machen? Er war nicht so begeistert." Der Senior ist als Coach und Tüftler freilich dennoch ein Teil des Teams.
Hirscher kann sich in die Gedanken seines Vaters gut reinversetzen – schließlich ist er selbst zweifacher Vater. "Ich hoffe nicht, dass sich meine Kinder für den Profisport entscheiden", sagt der 35-Jährige auf Ö3. "Ich würde ihnen helfen, sie aber nicht dazu drängen."
Der achtfache Gesamtweltcup-Sieger weiter über seine Vaterrolle: "Wenn du Papa wirst, verändert es dein Leben massiv. Die Werte verschieben sich brutal. Das stellt das bisherige Leben um 180 Grad anders hin. Es hat mich menschlich extrem weitergebracht und verändert. Mit Kindern merkt man, um was es eigentlich geht. Geht es um zwei Hundertstel oder darum, ob es den Kids gut geht? Es relativiert den Wahnsinn sehr stark."
Die Frage, die viele Fans beschäftigt: Kann Hirscher an alte Glanzleistungen anknüpfen? "Das ist ein Ding der Unmöglichkeit", sagt der Comebacker. Ich habe fünf Jahre lang nur Hobbysport gemacht, bin auch mal mit dem Chips-Sackerl daheim gesessen. Fünf Jahre im Profisport sind wie 30 Jahre im normalen Leben."
Mittlerweile schaut Hirscher freilich wieder intensiv auf seinen Körper. So setzt er beispielsweise auf intermittierendes Fasten. "Ich frühstücke nicht, das tut mir wahnsinnig gut. Ich esse am Abend um 20 Uhr das letzte Mal und dann erst zu Mittag wieder. Mein Körper braucht die Nährstoffe dadurch besser auf. Die Umstellung dauert aber ein paar Jahre."