Österreich

Hirtenberger verkaufte Munitionsproduktion

Hirtenberger mit Sitz in Hirtenberg im Bezirk Baden hat ihren seit längerem geplanten Verkauf der Rüstungssparte nun abgeschlossen.

Heute Redaktion
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Hirtenberger verkaufte Munitionsproduktion an Ungarn.
Hirtenberger verkaufte Munitionsproduktion an Ungarn.
Bild: iStock (Symbol)

Die Industriegruppe Hirtenberger mit Sitz in Hirtenberg im Bezirk Baden hat ihren seit längerem geplanten Verkauf der Rüstungssparte nun abgeschlossen. Die Defence-Sparte werde von einem ungarischen Unternehmen im Staatseigentum namens HDT Defence Industrial übernommen, teilte das niederösterreichische Unternehmen mit Sitz in Hirtenberg am Montag mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die seit 1860, dem Gründungsjahr des Unternehmens, bestehende Rüstungssparte von Hirtenberger macht aktuell etwa 30 Mio. Euro oder zehn Prozent des Gesamtumsatzes der Unternehmensgruppe aus und zählt ca. 85 Beschäftigte. Standorte gibt es neben Niederösterreich auch in Großbritannien und in Neuseeland. "Hirtenberger übergibt ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit einem sehr guten Auftragsstand", heißt es in einer Unternehmensaussendung. Der Eigentümerwechsel habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Standort, die Firmennamen der Defence-Sparte, das Management oder die Belegschaft.

Die Verträge seien kürzlich unterzeichnet worden. Laut Angaben des Unternehmens ist für diesen Verkauf der Munitionsproduktion keine Genehmigung des österreichischen Staats erforderlich.

Laut Gaspar Maroth, Regierungsbeauftragter für Entwicklung der nationalen Verteidigungsindustrie, wurde die Transaktion mithilfe eines Bankkredits gedeckt. Das Eigentümerrecht werde die ungarische GmbH HDT Verteidigungs-Industrie (HDT Vedelmi Ipari Kft.) ausüben, betonte Maroth. Personelle Veränderungen in der Zusammensetzung der Firma seien nicht geplant, ungarische Ingenieure sollen jedoch in Forschung und Entwicklung einbezogen werden.

Das 1860 gegründete Traditionsunternehmen Hirtenberg hatte im Juli angekündigt, sich von seiner Rüstungssparte zu trennen, da die Geschäftsführung laut Medienberichten kein Wachstumspotenzial im Defence-Bereich mehr sah. Zuletzt habe Hirtenberger mit Munition und Produkten für die Rüstungsindustrie nur noch ein Zehntel seines Jahresumsatzes von rund 280 Mio. Euro gemacht.

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