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Historiker: "Jesus wurde am Kreuz nur ohnmächtig"

Schon Goethe glaubte, dass Jesus gar nicht am Kreuz gestorben ist. Nun soll es wissenschaftliche Beweise für die Theorie geben.

Heute Redaktion
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Ist der Mythos um Jesus nur aufgrund eines Scheintods aufgebaut worden? Der Ansicht ist der renommierte Historiker Johannes Fried. Es glaubt nämlich, dass Jesus am Kreuz ohnmächtig wurde. Später wachte er wieder auf. Eine "Auferstehung" soll es nie gegeben haben.

Bereits Johann Wolfgang von Goethe kam zu seinen Lebzeiten mit dieser Theorie auf. Beweisen konnte er sie jedoch nie. Fried beruft sich nun auf neue medizinische Erkenntnisse. Er liefert mehrere Argumente, die gegen den Tod Jesus am Kreuz sprechen.

Dabei beruft er sich auf das Johannes-Evangelium. Laut diesem wurde Jesus bereits nach wenigen Stunden vom Kreuz geholt und zum Grab getragen. Jedoch sei die Zeit zur kurz gewesen, damit ein Tod eintritt. Laut Fried hätte Jesus tagelang am Kreuz hängen müssen, bevor er stirbt.

In der Bibel wird darauf hingewiesen, dass ein römischer Soldat der Annahme war, dass Jesus tot sei. Zuvor stieß er ihm eine Lanze in die Brust. Daraufhin flossen Unmengen an Blut und Wasser aus der Wunde. Damals ging man davon aus, dass dies der Beweis für den Tod sei. Fried erklärt jedoch in seinem Buch "Kein Tod auf Golgatha", dass die Annahme falsch war. Denn das Blut-Wasser-Gemisch sammelt sich beispielsweise nach einem Rippenbruch in der Brust. Das Wundwasser führt dazu, dass der Betroffene nicht mehr in ausreichendem Maße das Kohlendioxid ausatmen kann und erstickt.

Da Jesus laut den Evangelien vor der Kreuzigung ausgepeitscht wurde, hält der Historiker einen Rippenbruch für Wahrscheinlich. Laut Fried soll der Römer Jesus mit dem Bruststich sogar das Leben gerettet haben, ohne es zu wissen.

Ein weiteres Indiz für falsche Annahme soll die Bibel selbst sein. Laut heutigem Wissenstand wurde diese nämlich Jahrzehnte nach den Ereignissen verfasst. Laut Fried habe diese auch einen triftigen Grund. Denn die Evangelisten, die mitbekamen, dass Jesus wieder aufwachte, hätten mit Problemen rechnen müssen. Er war ein zu Tode verurteilter Mann. Lieferten sie ihn nicht aus, wären sie geliefert gewesen.

So sollen sie Jesus geholfen haben unterzutauchen. Seiner Ansicht nach soll es ihn nach Ägypten gezogen haben. Dort soll es nämlich Aufzeichnungen geben, die belegen, dass Gruppierungen dort zur selben Zeit nach den Regeln des Christentums lebten, obwohl die Religion noch nicht verbreitet war. Erst lange Zeit, nachdem Jesus tot gewesen sein soll, wurden Legenden über ihn erzählt, die mit der Zeit immer weiter ausgeschmückt wurden. (slo)

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