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Hitlers "Mein Kampf" wird nun Schulbuch

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Damit möglichst wenige Geschäfte mit Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" betrieben werden, bringt Bayern eine kommentierte Ausgabe heraus. Ab 2016 verliert der Freistaat nämlich die Urheberrechte an dem Machwerk.

Damit möglichst wenige Geschäfte mit Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" betrieben werden, bringt Bayern eine kommentierte Ausgabe heraus. Ab 2016 verliert der Freistaat nämlich die Urheberrechte an dem Machwerk.

Der Freistaat Bayern will mit der Herausgabe einer wissenschaftlich kommentierten Ausgabe künftig einen Missbrauch und das große Geschäft mit Adolf Hitlers „Mein Kampf“ verhindern.




Die wissenschaftlichen Arbeiten daran seien bereits weit fortgeschritten. Ein Zuschuss der Staatsregierung von 500.000 Euro solle die Aufarbeiten daran beschleunigen und sicherstellen, dass das Werk im Jahr 2015 auf den Markt kommen könne, erläuterte das bayrische Finanzministerium heute.
Ziel ist „Entmystifizierung“

Ziel eines solchen Standardwerks sei die „Entmystifizierung von ‚Mein Kampf‘. Die Urheberrechte des Freistaats an der rechtsextremen Propagandaschrift laufen im Jahr 2015 aus. Danach kann Bayern die Veröffentlichung durch Dritte nicht mehr verhindern.



Neben KZ-Überlebenden und ihren Angehören fürchten auch Vertreter der jüdischen Gemeinden einen Missbrauch des Hass-Pamphlets etwa durch Neonazis. Bisher hatte der Freistaat stets mit Hinweis auf sein Urheberrecht die Veröffentlichung unkommentierter „Mein Kampf“-Ausgaben gestoppt und sein Nein in Zweifelsfällen auf dem Gerichtsweg durchgesetzt.



Erst vor kurzem scheiterte der britische Verleger Peter McGee mit seinem Vorhaben, kommentierte Auszüge aus „Mein Kampf“ in seiner historischen Wochenzeitung „Zeitungszeugen“ am Zeitungskiosk zu veröffentlichen, vor dem Landgericht München. Er hat allerdings angekündigt, in die nächste Instanz zu gehen.