Österreich

Hitze für Fiakerpferde: WKO Wien bestreitet Vorwürfe

Heute Redaktion
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Streit um die Fiaker eskaliert: Nachdem der Verein gegen Tierfabriken seit Wochen Kritik an den Wiener Fiakerunternehmer übt, meldet sich die Fachgruppe für Beförderungsgewerbe in der WK Wien über eine Aussendung zu Wort.

Nachdem der Verein gegen Tierfabriken seit Wochen übt, meldet sich die Fachgruppe für Beförderungsgewerbe in der WK Wien über eine Aussendung zu Wort. 

Die Wirtschaftskammer-Vertreter bestreiten, dass die Pferde unter der Sommerhitze leiden. Eine Studie an der Veterinärmedizinischen Uni Wien aus dem Jahr 2008 komme zu dem Schluss, dass die Wiener Fiakerpferde keine signifikante Belastungssteigerung an Hitzetagen aufweisen.

Auch, dass Fiakerpferde krank sind oder unter Stress leiden, bestreitet die WK Wien: Die Studie komme laut der Aussendung auch zu dem Schluss, dass die Stresswerte der Wiener Fiakerpferde stabil und mit jenen anderer Arbeitspferde (z.B. Dressur) vergleichbar sein. Fiakerpferde würden zudem speziell nach Charakter und Körperbau für diese Arbeit ausgewählt. Die Tiere würden in einer drei bis zwölf-monatigen Trainingsphase auf die Arbeit als Fiakerpferd gründlich vorbereitet. Die Fiakerpferde, die überdurchschnittlich alt werden, seien in einem hervorragenden Gesundheits- und Ernährungszustand und würden laufend vom Veterinäramt (MA 60) kontrolliert.

Nächster Kritikpunkt, den die WKO bestreitet: Fiakerpferde arbeiten 365 Tage im Jahr. Die Pferde hätten an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen pro Woche frei. Außerdem gebe es in Wien insgesamt rund 400 beim Veterinäramt (MA 60) registrierte und laufend auf ihren Gesundheitszustand überprüfte Tiere - allerdings nur 58 Fiaker-Standplätze. Somit können pro Tag lediglich 116 Pferde zum Einsatz kommen.

Dass die Fiakerpferde im Stall angebunden werden, sei falsch. Es gebe in Wien keine Anbindehaltung mehr. Der überwiegende Teil der Stallungen liege in Simmering und der Freudenau samt Koppeln für den Auslauf.

Letzter Kritikpunkt des Vereins gegen Tierfabriken: Fiakerunternehmer werden nicht kontrolliert. Dazu die WK Wien: "Vor vier Jahren wurden die Gesetze rund um das Fiakergewerbe drastisch verschärft und werden seither seitens der Behörden restriktiv ausgelegt. Wiener Fiakerunternehmen werden ein- bis zweimal pro Jahr unangekündigt überprüft. Direkt an den Standplätzen gibt es im Sommer meist tägliche Kontrollen, ansonsten durchschnittlich zwei Kontrollen pro Woche."