Burgenland

Hitze-Horror löst Massen-Sterben im Neusiedler See aus

Der Pegel im Neusiedler See ist auf einen historischen Tiefststand gefallen. Nach dem Zicksee kommt es nun auch im Meer der Wiener zu Massensterben.

Roman Palman
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    Blick auf einen ausgetrockneten Nebenarm des Neusiedler Sees am 21. Juni 2022 bei Illmitz.
    Blick auf einen ausgetrockneten Nebenarm des Neusiedler Sees am 21. Juni 2022 bei Illmitz.
    NINA KORNBERGER / APA / picturedesk.com

    Seit 1965 wird der Wasserstand des Neusiedler Sees penibel überwacht. In diesem Sommer ist der Pegel bereits Mitte Juli so niedrig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Deshalb zog Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil jetzt auch die Notbremse. Er einigte sich mit dem Außenminister Ungarns, Peter Szijjarto, auf einen Neun-Punkte-Plan in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – "Heute" berichtete.

    Doch diese Maßnahmen sind langfristig gedacht, der nahe Zicksee im Seewinkel zeigt, was dem Neusiedler See noch blühen kann. Der Steppensee ist nämlich bereits beinahe verschwunden, seit Tagen wird verzweifelt versucht, die darin lebenden Fische in tiefere Teiche umzusiedeln. Für viele der Tiere kam das aber zu spät, Tonnen an Karpfen sind bereits verendet. Die schockierenden Bilder sorgen mittlerweile sogar international für Schlagzeilen:

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      Der Zicksee in der Marktgemeinde Sankt Andrä im Seewinkel trocknet rasant aus.
      Der Zicksee in der Marktgemeinde Sankt Andrä im Seewinkel trocknet rasant aus.
      Leserreporter

      Massensterben setzt bereits ein

      Auch im Neusiedler See setzt das Massensterben bereits ein. Wie die Nachrichtenagentur APA am Samstag meldet, ist die Situation im Meer der Wiener bereits dramatisch. Die Hitze und der tiefe Pegelstand haben laut dem Wasserportal des Hydrographischen Dienstes Burgenland die Wassertemperatur zum Teil auf über 30 Grad aufgeheizt. Das führt auch zu einem niedrigeren Sauerstoffgehalt.

      Für die empfindlichen Zander und Sichlinge, die kühleres Wasser benötigen, sind  die geänderten Bedingungen schon tödlich. Am Freitag wurden ihre Kadaver bei Weiden am See angespült, am Samstag wurden weiter südlich bei Illmitz tote Fische gefunden. In beiden Fällen wurden sie von Berufsfischern entfernt, doch wie der Chef des Hauptreferats Wasserwirtschaft beim Land Burgenland, Christian Sailer, weiß, kommt es gerade in Ufernähe und im Schilf gerade zu häufigerem Sterben.

      "Derzeit schaffen es die Berufsfischer, die toten Fische zu entfernen", betont der Leiter der "Task Force Neusiedler See-Seewinkel". Eine generelle Umsiedlung wie beim Zicksee könne man beim Neusiedler See aufgrund der Größe gar nicht durchführen, die Lage werde deshalb genau beobachtet.

      Die nächsten Tage sollen zwar wieder genauso heiß werden, doch rechnen Meteorologen auch mit Regenschauern. Ob diese ausreichen, um die Fische des riesigen Steppensees zu retten? Für Mensch und Tier heißt es jetzt: Warten und Hoffen!

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        Denise Auer