Österreich

Stromverbrauch schnellt wegen Hitze in Höhe

Heute Redaktion
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Durch die Hitze und den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen oder Ventilatoren steigt der Strom-Verbrauch im Großraum Wien deutlich an. (Symbolfoto)
Durch die Hitze und den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen oder Ventilatoren steigt der Strom-Verbrauch im Großraum Wien deutlich an. (Symbolfoto)
Bild: iStock

Die anhaltenden Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke lassen in Wien den Stromverbrauch in die Höhe schneller. Derzeit liegt der tägliche Bedarf bei über 33.000 MWh, ein Plus von sechs Prozent.

Durch die Hitze befinden sich die Klimaanlagen oder Ventilatoren derzeit im Dauerlauf. Dadurch ist der Bedarf auf mehr als 33.000 Megawattstunden täglich gestiegen, wie die Zahlen der Wien Energie zeigen. Im Vergleich zu "normalen" Tagen mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad Celsius ist das ein Plus von 2.000 Megawattstunden oder sechs Prozent.

Umgerechnet entspricht der Tagesstromverbrauch an Hitzetagen dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 13.200 Haushalten. Pro Hitzetag wird im Großraum Wien damit so viel mehr Strom verbraucht, wie rund 800 Haushalte ein ganzes Jahr lang benötigen.

Trotz Hitze unter Winter-Höchstwerten

Der Verbrauch liegt aber unter den Winter-Höchstwerten: Durchschnittlich wird in den Sommermonaten Juli/August in Wien rund 15 Prozent weniger Strom verbraucht als im Winter. "Wir haben hier in Wien also noch keine amerikanischen Verhältnisse, wo der Stromverbrauch im Sommer durch die Klimaanlagen höher ist als im Winter", heißt es bei Wien Energie.

Der geringere Verbrauch liegt auch an der Ferienzeit, weil weniger Menschen in der Stadt sind. In der kalten Jahreszeit steigt der Stromverbrauch nicht nur wegen der Heizung, generell verbringen die Menschen dann mehr Zeit zu Hause und verbrauchen etwa durch Haushaltselektronik oder Licht entsprechend mehr Energie.



Auch Bedarf an Fernkälte deutlich höher

Ein großes Thema ist die Klimatisierung vor allem bei Bürogebäuden und öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern. Wien Energie setzt hier seit über zehn Jahren auf ressourcenschonende Fernkälte. Dabei wird in den Fernkältezentralen auch die Wärme aus der Müllverbrennung als Antriebsenergie für Kältemaschinen genutzt. Aktuell versorgt Wien Energie ihre Kunden mit einer Fernkälte-Gesamtleistung von knapp 130 Megawatt. Das entspricht über zwei Millionen Quadratmeter klimatisierter Bürofläche.

An Tagen mit 35 Grad Celsius ist auch hier eine deutliche Steigerung zu verzeichnen: Wenn draußen die Sonne vom Himmel brennt, wird dreimal so viel Kühlleistung benötigt wie an Tagen mit 25 Grad. Experten rechnen damit, dass Europa in 20 Jahren gleich viel Kühlenergie wie Heizenergie benötigen wird.

Wasserverbrauch nur minimal höher

Überraschend ist, dass die MA31 - Wiener Wasser trotz der Hitze derzeit nur eine "insignifikante Erhöhung" im Wasserverbrauch feststellt. Derzeit würden die Wiener rund 420.000 Kubikmeter Wasser verbrauchen, ein Plus von 40.000 Kubikmeter. Grund dafür sei, dass derzeit viele Wiener auf Urlaub seien und durch die wiederkehrenden Gewitter auch weniger Wasser zum Gießen von Pflanzen benötigt werde.



Hitzetipps der Wien Energie

Die Wien Energie rät den hitzegeplagten Wienern, tagsüber die Fenster abzudunkeln, nur nachts lüften und Elektrogeräte ausschalten. Wenn das für das subjektive Wohlfühlen nicht mehr ausreicht und ein Klimagerät angeschafft werden soll, legen die Wien Energie-Experten eine ausführliche Beratung mit den Geräten nahe. Hier gebe es eine Reihe von Kriterien, um den damit verbundenen Energieverbrauch möglichst gering zu halten. Wichtig sei zum Beispiel die richtige Dimensionierung, die mit einer Kühllast-Berechnung ermittelt werden kann.

Aber auch ein Stand-Ventilator helfe oft schon weiter und verbrauche dabei nur ein Zwanzigstel (!) der Energie und damit auch der Betriebskosten, die ein Ein-Raum-Klimagerät brauchen würde.



(lok)