Österreich

Hitzefrei: Bauarbeiter wollen nicht arbeiten

Am heutigen Mittwoch und morgigen Donnerstag wird das Thermometer weit über 30 Grad klettern. Ein Horror für Arbeit im Freien.

Heute Redaktion
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Hitzefrei am Bau?
Hitzefrei am Bau?
Bild: Fotolia

Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) appelliert an alle Auftraggeber, Firmen und Baustellenverantwortliche, "Menschlichkeit und Vernunft zu zeigen und die Hitzeregelung anzuwenden".

Bauarbeiter müssen in der Sonne arbeiten. Sie können oft nicht in den Schatten flüchten. Gerade im Sommer fallen die meisten Überstunden an, weil trockenes Wetter für Bauarbeiten gut ist. "Das haut sogar den stärksten Bauarbeiter um", bekräftigt GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch.

Bei 35 Grad ist bereits mit einer Leistungseinbuße von 50 Prozent zu rechnen, meint die Gewerkschaft. Die Hitze werde zum Risikofaktor: Fehlerhäufigkeit und Unfallrisiko steigen, ein Kreislaufkollaps steht bevor. In der Steiermark kollabierte Anfang Juli ein 56-jähriger Mann auf einer Baustelle und starb.

Arbeitgeber können, müssen aber nicht

Seit 2013 gibt es eine gesetzliche Hitzeregelung speziell für den Bau. Darin ist geregelt, dass bei 35 Grad Celsius das Arbeiten im Freien eingestellt werden kann. Die Entscheidung dazu liegt beim Arbeitgeber und dessen Beauftragten. Den Arbeitern gebührt eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Stundenlohns in dieser Ausfallzeit.

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Im langjährigen Jahresdurchschnitt gab es 4,4 Arbeitstage mit über 35 Grad Hitze. Seit 2013 haben mehr als 6.636 Baufirmen für 37.759 Bauarbeiter insgesamt 98.361 Hitzestunden abgerechnet.

Muchitsch: "Die Hitzeregelung wird in Anspruch genommen, nur leider nicht von allen. Wäre das der Fall, würde es keine Todesopfer durch Hitze geben. Ich appelliere daher an alle Auftraggeber, die Hitzeregelung anzuwenden." (Red)

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