Wirtschaft

Hitzefrei für Bauarbeiter künftig schon ab 32,5 Grad

Heute Redaktion
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Ein Arbeiter am Mittwoch, 2. August 2017, bei hochsommerlichen Temperaturen auf einer Baustelle am Domplatz in St. Pölten.
Ein Arbeiter am Mittwoch, 2. August 2017, bei hochsommerlichen Temperaturen auf einer Baustelle am Domplatz in St. Pölten.
Bild: picturedesk.com/APA/Herbert Pfarrhofer

Bauarbeiter können sich über ein Gehaltsplus von 3,35 Prozent freuen. Und: sie sollen schon früher hitzefrei bekommen können. "Ein schwerer Brocken", so der Verhandlungsleiter.

Die Hitzewelle im vergangenen Jahr brachte Österreich zum Glühen, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik verzeichnete nicht nur den zweitwärmsten Frühling, sondern auch den viertwärmsten Sommer seit Beginn der Messungen im Jahr 1767.

Keine Freude für Menschen, die in praller Sonne arbeiten müssen. In der Wiener Innenstadt wurden 42 Hitzetage (über 30 Grad Celsius) verzeichnet. Mehrfach kletterte das Thermometer sogar über die 35-Grad-Marke. Laut "Kleine Zeitung" gibt es im langjährigen Jahresschnitt bundesweit 4,4 Arbeitstage mit über 35 Grad Hitze.

Hitzefrei-Limit gesenkt

Für körperlich schwere Tätigkeiten am Bau eine zusätzliche Belastung, welche einem Arbeiter laut Verhandlern "nicht zugemutet" werden kann. Die Gewerkschaft konnte im Rahmen der KV-Verhandlungen eine Senkung der Obergrenze auf 32,5 Grad durchsetzen. Diese soll bereits ab 1. Mai gültig sein, wie der ÖGB in einer Aussendung mitteilt.

Die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) bietet seit 2013 die Möglichkeit, bei Temperaturen von (bisher) über 35 Grad die Arbeit ruhen zu lassen. Den Arbeitnehmern gebühren dann bis zu 60 Prozent ihres Bruttostundenlohns als sogenannte Schlechtwetterentschädigung. Diese müssen zwar erstmal die Arbeitgeber zahlen, wobei sie sich das Geld später von der BUAK zurückholen können. Ihnen entsteht so kein finanzieller Nachteil. Ein wichtiger Aspekt, denn ob hitzefrei gegeben wird, entscheidet alleine der Arbeitgeber bzw. dessen örtlichen Vertreter.

"Ein harter Brocken"

Die neue Hitzefrei-Regelung war bei den Verhandlungen dabei gar nicht Kernthema. Weiters konnte die Gewerkschaft eine Reallohnerhöhung von plus 3,35 Prozent für das Jahr 2019 und noch einmal 0,95 Prozentpunkten zusätzlich zum Wert des Verbraucherpreisindex (VPI) für das Folgejahr aushandeln.

Für das Taggeld gibt es plus 20 Cent (kleines TG), 30 Cent (mittleres TG) und 50 Cent (großes TG) pro Tag für 2019. Die gleichen Erhöhungen gelten auch für 2020. Für den Ist-Lohn gilt die Parallelverschiebung. Eine klare Regelung gibt es bei der täglichen Heimfahrt mit 10 Cent pro Kilometer. Die Abgeltung beim Überbrückungsgeld wird von 35 auf 50 Prozent erhöht.

12-Stunden-Tag in Arbeitsgruppe ausgelagert

Die Möglichkeit einer 4-Tage-Woche mit höchstens 10 Stunden pro Tag soll künftig nur mit Zustimmung des Betriebsrates über eine Betriebsvereinbarung oder über eine Einzelvereinbarung möglich sein. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun damit befassen, wie in Zukunft mit der 11. und 12. Stunde sowie der 6. Urlaubswoche umgegangen wird.

"Die Verhandlungen waren heuer ein schwerer Brocken. Wir haben eine für beide Seiten akzeptable Einigung erreicht", so Verhandlungsleiter Josef Muchitsch.

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    (rcp)