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Ohne Wasser nach Polen: 500 Hühner sterben in Lkw

Heute Redaktion
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Grausamer Fund in Hessen (Deutschland): Ohne Kühlung und ohne Wasser war ein Hühnertransporter unterwegs nach Polen. 500 Tiere verendeten grauenvoll.

Am Donnerstag gegen 20 Uhr alarmierten Autofahrer die Polizei: In einem niederländischen Tiertransporter, der auf der Autobahn bei Butzbach in Hessen (Deutschland) unterwegs war, lägen etliche tote Hühner in ihren Käfigen. Und die lebendigen befänden sich in erbärmlichem Zustand. Daraufhin stoppte die Autobahnpolizei den LKW bei 34 Grad Außentemperatur – und rief eine Tierärztin des Veterinäramtes, die wenig später bei der Autoraststätte eintraf.

Es stellte sich heraus, dass der Transporter morgens um 4 Uhr mit 4470 Hühner in Frankreich losgefahren war. Die Tiere hätten in Polen einem Schlachtbetrieb zugeführt werden sollen. Die mittlerweile eingetroffene Veterinärärztin schätzte, dass etwa 10 Prozent der Hühner bereits verendet waren. Ihrer Einschätzung nach wäre kein einziges Huhn im 12 Stunden entfernten Polen lebend angekommen.

Kühlung erfuhren die Tiere lediglich durch den Fahrtwind. Eine für einen solchen Transport vorgeschriebene Versorgung mit Wasser fehlte gänzlich. Zudem bestand aufgrund der extremen Hitze am Donnerstag ein europaweites Verbot für internationale Tiertransporte.

Das zuständige Veterinäramt verfügte, dass der Transporter entladen werden musste. Ein Geflügelbetrieb in Waldsolms erklärte sich bereit, einen Stall zur Verfügung zu stellen, um die noch lebenden Tiere unterzubringen. Dort zählten die Beamten rund 500 verendete Hühner. Die beiden Chauffeure des Transporters mussten wegen Verstösse gegen das Tierschutzgesetz Sicherheitsleistungen in Höhe von jeweils 1000 Euro hinterlegen.

Auch in Österreich werden immer mehr Rufe nach dem Ende von Lebendtiertransporten laut. Tierschutzvereine wie der Verein gegen Tierfabriken oder Vier Pfoten fordern ein solches Verbot seit Jahren. Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens, meldete sich mit einem offenen Brief an Maria Patek (Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus) und Brigitte Zarfl (Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz) zu Wort. ("Heute.at" berichtete)

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