Niederösterreich

HIV-Häftling will Geisel nehmen und spuckt Beamte an

Ein Häftling hatte ein Messer verschluckt, zuckte im Spital St. Pölten aus, verletzte einen Beamten. Dann biss sich der HIV-Infizierte die Zunge auf.

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Das Spital in St. Pölten: Hier kam es zu wilden Szenen am Freitagnachmittag.
Das Spital in St. Pölten: Hier kam es zu wilden Szenen am Freitagnachmittag.
Bild: heute.at

Unfassbare Szenen im Landeskrankenhaus Sankt Pölten am späten Freitagnachmittag: Ein Häftling der Justizanstalt Göllersdorf (Hollabrunn) hatte ein Plastikmesser verschluckt und musste ins Krankenhaus. Zwei Beamten brachten den Insassen schließlich ins Spital nach St. Pölten.

Wollte Beamten Waffe entreißen 

Im Klinikum wurde der Fremdkörper entfernt, doch noch im Spital riss sich der Insasse los und stürzte sich auf den anderen Justizwachebeamten, wollte ihm die Waffe entreißen und schrie: "Ich nehme eine Geisel" und "Ich will mich erschießen".

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    Der Insasse verschluckte ein Messer in der Justizanstalt Göllersdorf
    Der Insasse verschluckte ein Messer in der Justizanstalt Göllersdorf
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    Mit vereinten Kräften konnten die beiden Beamten den Insassen zu Boden ringen und riefen die Polizei zur Unterstützung an. Vier Exekutivbeamte mit zwei Streifenwagen rückten zur Assistenzleistung an. Die Exekutive fixierte den Insassen mit Fußfesseln und brachte ihn gemeinsam mit den Justizwachebeamten nach Stein (Anm.: auch die Justizanstalt St. Pölten war gefragt worden, doch diese hatte nur vier Beamte im Dienst).

    Blut gespuckt 

    Doch bei der Überstellung nach Stein biss sich der Insasse die Zunge auf, der HIV-infizierte und Hepatitis positive Insasse spuckte im Fahrzeug Blut, versuchte Beamten zu treffen.

    Erst am berüchtigten "Felsen" konnte der Häftling schließlich beruhigt, beamtshandelt und versorgt werden. Ein junger Beamter erlitt beim Einsatz Verletzungen, war danach fix und fertig.

    Beamter verletzt und geschockt

    Ein diensthoher Justizmitarbeiter dazu: "Die Ärzte haben bei besagtem Häftling eine sanfte Therapie empfohlen, dass wir mit ihm etwa zum Mäci fahren. Da sieht man wieder wie weltfremd manche Psychologen und Ärzte sind. Der junge Kollege ist verletzt und völlig geschockt."